VW-Edition Bible (2010) - Colossians - chapter 1

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Informace o Studijní on-line bibli (SOB) (CZ)

   Aplikace, kterou právě používáte, je biblický program Studijní on-line bible (dále jen SOB) verze 2. Jedná se prozatím o testovací verzi, která je oproti původní verzi postavena na HTML5, využívá JavaScriptovou knihovnu JQuery a framework Bootstrap. Nová verze přináší v některých ohledech zjednodušení, v některých ohledech je tomu naopak. Hlavní výhodou by měla být možnost využívání knihovny JQuery pro novou verzi tooltipů (ze kterých je nově možné kopírovat jejich obsah, případně kliknout na aktivní odkazy na nich). V nové verzi by zobrazení překladů i vyhledávek mělo vypadat "profesionálněji", k dispozici by měly být navíc např. informace o modulech apod. Přehrávač namluvených překladů je nyní postaven na technologii HTML5, tzn., že již ke svému provozu nepotřebuje podporu Flash playeru (který již oficiálně např. pro platformu Android není k dispozici, a u kterého se počítá s postupným všeobecným útlumem).

© 2011-2100
 

 

Information about the "Online Bible Study" (SOB) (EN)

   Application you're using is a biblical program Online Bible Study (SOB), version Nr. 2. This is yet a testing release, which is (compared to the previous version) based on HTML5, uses JQuery JavaScript library and Bootstrap framework. The new version brings in some aspects simplifications. The major advantage should be the possibility of using JQuery for the new version tooltips (from which it is now possible to copy their content, or click on active hyperlinks). In the new version are also available informations about the modules and the like. The player of the narrated translations is now HTML5 powered (he does not need Flash player). I hope, that the new features will be gradually added.

 

 

 

Kontakt

(kontaktné informácie - contact info - Kontaktinformationen - контактная информация - informacje kontaktowe - información de contacto - πληροφορίες επικοινωνίας)

 

Diviš Libor
URL: www.obohu.cz
E-mail: infoobohu.cz
Skype: libordivis

 

 

 

VW-Edition Bible (2010)

... no information about this module ...

 

Guestbook



 

 



hudson   (27.1.2024 - 14:55)
E-mail: hudsonpotgmail.com
Hello, I would like to contact developers to tell me where I can get "portuguese almeida revised and updated (with strong’s numbers)" because I want to make a website for studies. Please, for the growth of the kingdom of God.

Lukáš Znojemský   (21.9.2022 - 09:55)
Rád tuto stránku navštěvuji a učím se z ní v posledních týdnech. Velmi mi pomohla jazykově a přiblížila mi význam některých veršů, jejichž plný význam nebo zabarvení bylo ztraceno v překladu. "Obsluha" (tady se za výraz velmi omlouvám) je pohotová a technicky znalá. Velmi doporučuji.

Carola Teach   (14.6.2022 - 19:43)
E-mail: carola24681gmail.com
Hallo Libor Vielen Dank für den Hinweis. Die kroatische Bibel reicht. Soweit ich eine Freundin verstand, ist bosnisch und kroatisch das gleiche und serbisch ähnlich, war ja früher auch ein Land, Jugoslawien , nur das eben da zwischen islamischen und traditionell christlichen Streit von aussen reingebracht und geschürrt wurde. Ich leite die kroatische Bibelsuche gleich weiter Einige können lesen, einige nicht und so ist das Super installiert, das man die Bibel auch auf Audio stellen kann. Toll ist es, das auch die Nafterli Herz Tur-Sinai Bibel in deutsch dabei ist, denn da finde ich vieles, speziell Psalm 91 als Beispiel authentischer formuliert, als in allen anderen deutschen Bibeln. Das jüdische Neue Testament von David H. Stern habe ich auch, aber die Nafterli Herz Tur-Sinai Bibel ist mir persönlich sehr wichtig. Vielen Dank Libor für diese kompakte Internet Webseiten- Arbeit für den Herrn, uns sein noch besser studieren und weiter geben zu können Shalom .

CarolaTeach   (14.6.2022 - 12:32)
E-mail: carola24681gmail.com
Wer hat diese Seite ermöglicht und wer wartet diese Seiteund bezahlt die Website Kosten ? Mit dieser Website dient ihr Gott dem Vater zum Bau der Gemeinde Gottes. Und wir wurden im Buch Korinther aufgerufen, da wo wir genährt werden, auch zu unterstützen. Ich bitte den Admin dieser Seite, mir per email die Kontonummer mitzuteilen, dass ich mit Gaben mtl.segnen kann und nicht nur fromme Sprüche loslasse, denn seit kurzem bekam ich den Link dieser Seite und arbeite sehr gerne auf dieser Seite und gebe den Link weiter. Bitte das sich der Webseitengründer meldet. Danke.

Herzlichen Dank für Ihr Angebot. Aber ich brauche Ihre Hilfe nicht, ich leide nicht an Mangel :-) Wenn Sie helfen möchten, helfen Sie bitte jemandem in Ihrer Nähe.    Libor

Carola Teach   (14.6.2022 - 12:12)
E-mail: carola24681gmail.com
Vielen Dank für diese Möglichkeit Bibel-Ausgaben vergleichen zu können. Eine sehr gut aufgebaute Strukturierung und sehr bedien- freundlich. Ich hätte eine Bittende Frage. Habt Ihr auch die bosnische Bibel oder besteht da Möglichkeit, auch für Bosnieer, Kroaten, Serben die bosnische Bibel hier zu hinterlegen. Ich habe seit 2015 sehr viel Kontakt zu Bosnierer , Kroaten, Serben und Albanern Kosovo und muß Bibelstellen immer auf google übersetzen, um ihnen die Bibel näher zu bringen, was sie dankbar annehmen, aber bei Google habe ich nie die Sicherheit, dass die Übersetzung gut geprüft ist. Kommen auch Bibeln als bosnisch - und albanische Bibeln hinzu ? Danke

Außer der bosnischen Bibel ist alles, was benötigt wird, bereits hier in der SOB (Studien Online Bible) enthalten. Diese Übersetzungen sind im Abschnitt "Andere europäische Übersetzungen" zu finden. Serbische Bibel (Kyrillisch), Serbische Bibel (Đuro Daničić, Vuk Karadžić - 1865), Albanian Bibel und Kroatische Bibel. Sie können die bosnische Bibel im PDF-Format HIER herunterladen.    Libor

Joe   (4.3.2021 - 17:49)
E-mail: joe.jace.mail.de
Hallo und vielen Dank für die hilfreiche Suchfunktion bei den hebräischen Bibeln – ich benutze sie seit Jahren zur Überprüfung der masoretischen Zählungen von Wortpaaren. Ein Schreibfehler am Ende von Josua 11,16 (Elberfelder 1905) "und das ebirge Israel und seine Niederung", es müsste heißen "und das Gebirge Israel und seine Niederung". Grüße aus Zittau / Sachsen

Danke. Natürlich hast du recht - ich habe es bereits behoben.    Libor

Josef   (4.2.2021 - 15:51)
E-mail: pepas74seznam.cz
Tak tohle mě velmi potěšilo. Je to dobře ovladatelné na rozdíl od jiných zdrojů. Děkuji moc! :)

Lukáš   (24.11.2020 - 10:02)
E-mail: lukasnemecek536gmail.com
Chyba v textu Kat. lit. překlad. Zjevení 11, 10. protože tito dva poroci jim způsobili hodně trápení.

Zdeněk Staněk   (22.8.2020 - 14:36)
E-mail: zdenek.stanekwhitepaper.bluefile.cz
Chybí 'ě': http://obohu.cz/csp.php?k=2Te&kap=3&v=4

Vskutku. Již jsem to opravil.    Libor

Ani Gallert   (4.7.2018 - 16:24)
E-mail: cactus.gomeragmail.com
Vielen, vielen Dank für diese Seite (und dass wir sie kostenfrei nutzen können)! Sie ist sehr gut gemacht und eröffnet beim Bibelstudium völlig neue Einblicke! Eine dringende Frage habe ich zur Adolf Ernst Knoch Bibel - die Begriffe, die kursiv und hell in den Versen dargestellt sind - bedeuteten diese, die Worte wurden von Knoch hinzugefügt, weil im Original nicht mehr erhalten? Oder wie ist das zu verstehen? Vielen Dank und Gottes Segen, Ani

Hallo, Ani. Kursiv und hell - das sind die Worte, die nicht im Originaltext sind, aber sie sind wichtig für das richtige Verständnis. Sie können es im VERGLEICHS-MODUS gut sehen. Schauen Sie sich zum Beispiel das Münchener Neues Testament an...     Libor

Andreas Boldt   (27.2.2018 - 05:41)
E-mail: andyp1gmx.net
Ich habe diese Seite gefunden um einfach Bibel online zu benutzen in verschiedenen Sprachen - ich bin überzeugt das Gott sein Wort bewahrt hat in allen Sprachen. Und weiß bis zum Ende hin wird sein Wort leuchten. "Denn mein Wort wird nicht leer zu mir zurückkehren..." - Gottes Segen für die segensreiche Arbeit die ihr tut. Leider kann ich kein Tscheschisch aber habe auch Bekannte in der Slowakei und bin Euch sehr verbunden im Sinne des Protestantismus. Ich benutze die Bibel jeden Tag. Andreas Boldt

Ich danke Ihnen, Andreas. Diese Anwendung ist viel mehr als nur eine Online-Bibel. Versuchen Sie bitte herauszufinden, welche Optionen und Funktionen SOB anbietet... (Anleitung) Libor

Juraj Kaličiak   (5.2.2018 - 11:06)
E-mail: juro.kaliciakgmail.com
Nech Vám pán odplatí Jeho spôsobom, toto je nejlepšia verzia práce s Božím slovom. Vyhladávanie, režim porovnávania sú skvelé. Pracujem s touto stránkou už celé roky a cítim povinnosť povzbudiť autorov, že je toto určite požehnaná práca. Veľa to používam aj na mobile, ako rýchlu online bibliu. Oceňujem odvahu vydania prekladu Jozefa Roháčka v edícii Dušana Seberíniho s doslovným prekladom Božieho mena. Výborná je možnosť porovnania s gréckymi originál textami so strongovými číslami. Buďte požehnaní bratia. Juraj

Vďaka Juraj. Je príjemné počuť, že tento biblický program používate už dlhší čas, a že ste s ním spokojný. Snažím sa SOB stále vylepšovať. Nie sú žiadni autori - je iba jeden amatér, ktorý chce (okrem bežných funkcií biblických programov) najmä sprístupniť originálny text biblie pre všetkých - aj bez znalosti biblických jazykov. Libor

John Builer   (30.1.2018 - 07:07)
E-mail: Johnbuilercontbay.com
Ganz, ganz grosse Klasse, diese Seite, besser, als alles andere!!! Vielen Dank!!! Bitte machen Sie so weiter!!! Danke! Regards, John Builer

Danke, ich schätze es wirklich ...

Zdeněk Staněk   (27.12.2017 - 15:34)
E-mail: zdenek.stanekwhitepaper.bluefile.cz
WLC 5M 6:4 v prvním slově chybí souhláska ajin a v posledním slově dálet. Díval jsem se do jiných zpracování textu WLC a tam jsou.

OK. Upravil jsem text podle textu Tanachu.

Vladimir Bartoš   (23.11.2017 - 23:15)
E-mail: bartos.vlemail.cz
Tyto stránky jsem objevil náhodou, když jsem hledal on line čtení Bible. Jsem úplně nadšený z toho, jaké jsou zde možností a chci za to poděkovat!!

Jsem rád, že Vás tento on-line biblický program tolik zaujal. Věřím, že se to ještě zlepší, když si prostudujete návod, případně novinky na Facebooku :-)

Libor Diviš   (14.10.2016 - 08:02)
Vítejte v knize hostů. Sem můžete vkládat své komentáře k nové verzi SOB (Studijní on-line bible). Jen bych Vás chtěl poprosit, abyste si předtím prostudovali návod k tomuto biblickému programu.

Welcome. Here you can write your comments relating to this new version of the online biblical program SOB (Online Bible Study) - your assessment, proposals, error notices etc.

 

 

   

VW-Edition Bible (2010)


1Paul, an apostle of Jesus Christ by the will of God, and Timothy our brother, 2to the saints and faithful brethren in Christ who are in Colosse: Grace to you and peace from God our Father and the Lord Jesus Christ. 3We give thanks to God and Father of our Lord Jesus Christ, praying always for you, 4since we heard of your faith in Christ Jesus and of your love for all the saints; 5because of the hope being laid up for you in Heaven, of which you heard before in the Word of the Truth of the gospel, 6which has come to you, as in all the world, and is bearing fruit, as it is also among you, since the day you heard and knew the grace of God in truth; 7even as you also learned from Epaphras, our beloved fellow servant, who is a faithful minister of Christ for you, 8who also declared to us your love in the Spirit. 9For this reason we also, since the day we heard it, do not cease to pray for you, and to ask that you may be filled with the full true knowledge of His will in all wisdom and spiritual understanding; 10that you may walk worthy of the Lord, fully pleasing Him, bearing fruit in every good work and growing into the full true knowledge of God; 11strengthened with all might, according to His glorious power, unto all patience and longsuffering with joy; 12giving thanks to the Father who has made us fit to be partakers of the inheritance of the saints in light; 13who has delivered us from the authority of darkness and translated us into the kingdom of the Son of His love, 14in whom we have redemption through His blood, the remission of sins. 15He is the image of the invisible God, the firstborn of all creation. 16For by Him all things were created that are in Heaven and that are on earth, visible and invisible, whether thrones or dominions or rulers or authorities. All things were created through Him and for Him. 17And He is before all things, and in Him all things consist. 18And He is the Head of the body, the church, who is the beginning, the firstborn out from the dead, that in all things He may be preeminent. 19For it is good that in Him all the fullness should dwell, 20and by Him making peace through the blood of His cross, by Him to reconcile all things to Himself, whether things on earth or things in the heavens. 21And you, who once were alienated and hostile in your mind by wicked works, yet now He has reconciled 22in the body of His flesh through death, to present you holy, and without blemish, and above reproach in His sight; 23if indeed you continue in the faith, grounded and steadfast, and are not moved away from the hope of the gospel which you heard, which was preached to every creature under Heaven, of which I, Paul, was made a minister. 24I now rejoice in my sufferings on your behalf, and fill up in my flesh what is lacking in the afflictions of Christ, on behalf of His body, which is the church, 25of which I was made a minister according to the stewardship from God which was given to me for you, to fulfill the Word of God, 26the mystery which has been hidden from ages and from generations, but now has been revealed to His saints. 27To them God willed to make known what are the riches of the glory of this mystery among the Gentiles: which is Christ in you, the hope of glory. 28Him we preach, warning every man and teaching every man in all wisdom, that we may present every man complete in Christ Jesus. 29To this end I also labor, striving according to His working which works in me mightily.


Carl Heinrich Riegers - Comments (GER)
(1-2) - Auch dieser Brief zu Rom in der Zeit der ersten Gefangenschaft Pauli daselbst geschrieben. In den Banden war er(Kap. 4, 3 + 18) , aber in naher Hoffnung zu seiner Befreiung. Denn dieser Brief an die Kolosser gehört der Zeit nach nahe zu dem an Philemon; weilKol. 4, 414 die nämlichen Gefährten Pauli genannt werden, die Philem.V. 2324 vorkommen. Auch bezieht sich Paulus auf Quesimus und dessen mündliche Nachrichten(Kol. 4, 9) und das war ja derselbe, welcher auch Philemon seinen Brief zu überbringen hatte(Philem. V. 1012) . Im Brief an Philemon aber äußerte der Apostel so viel nahe Hoffnung zu seiner Freiheit, daß er sich die Herberge bestellte bei Philemon (Philem. V. 22) . Philemon scheint selbst ein Glied der Gemeinde zu Kolossen gewesen zu sein, und vermutlich ein wohlhabender Mann, der sich durch Gastfreiheit zum Dienst der Gemeinde hergegeben hat; auch mag Archippus, dessenKol. 4, 17 undPhilem. V. 2 gedacht wird, ein Sohn von ihm gewesen sein. Kolossus war eine Stadt in Phrygien in Kleinasien, nicht weit von Laodicea und Hierapoli, die deswegen Kap. 4, 13 so zusammen genommen werden. Paulus ist zwar auf seinen Reisen im Dienst am Evangelio auch in selbige Gegenden gekommen; nach Kolossus aber muß das Evangelium erst nachgehends durch den Dienst des Epaphras gekommen sein; Paulus aber der Gemeinde selbst von Person unbekannt geblieben sein(Kap. 2, 1). Doch können einige Kolosser, wie zum Beispiel Philemon, des Paulus Dienst von Ephesus aus genossen, oder sonst bei einer Gelegenheit mit ihm Bekanntschaft gemacht haben. Der anfängliche Segen des Evangelii, den Epaphras zu sehen die Freude hatte, muß durch eingedrungene fremde Lehren aufgehalten worden sein, und da selbige teils viel Schein der Weisheit, teils viel falsche Geistlichkeit vor sich hatten, so hat Epaphras nicht genug zu widerstehen gewußt, und daher zu Paulus seine Zuflucht genommen, und ihn veranlaßt, daß, da er ihm viel von der Kolosser Liebe und Vertrauen versichern konnte; Paulus ihnen mit einem schriftlichen Zeugnis der Wahrheit zur Hilfe kommen möchte. Nun hatte Paulus zu gleicher Zeit und durch den nämlichen überbringer(Eph. 6, 21 ; Kol. 4, 7) an die Epheser geschrieben, und es so eingerichtet, daß es auch anderen benachbarten Gemeinden zur Stärkung in der angenommenen Wahrheit konnte mitgeteilt werden; wie er denn vermutlich den Kolossern darauf deutet, daß sie selbigen Brief sich von Laodicea aus sollten mitteilen lassen(Kap. 4, 16) . Doch wollte er noch eine nähere Anweisung geben, wie die Kolosser besonders es zu ihrer Verwahrung anzuwenden hätten. Daraus läßt sich denn die übereinkunft und der Unterschied dieser beiden Briefe beurteilen. Die Hauptabsicht Pauli bei diesem Brief ist aus Kap. 2, 68 zu ersehen, die dahin geht, daß Glaube und Liebe aus der Erkenntnis GOttes und Christi ihre rechte Lauterkeit behalten. Diesem nach ist die Epistel noch jetzt ein stattliches Zeugnis von der Offenbarung des ganzen Vorsatzes GOttes in Christo, und leitet uns an, wie das, was GOtt nach dem Rat seines Wohlgefallens in seinem Sohn von Ewigkeit zu unserem Heil beschlossen hat, und durch denselben an uns ausführen will, nun wirklich uns zum seligen und ungestümmelten Genuß gedeihe, und auch durch unseren Wandel in solcher Wahrheit bestätigt werden möge. Man teilt sonst den Brief in vier Haupteile, nämlich: <ol type=I> die überschriftKap. 1, 12 LehrvortragKap. 1, 3 - 2, 7 ErmahnungenKap. 2, 8 - Kap. 4, 6 Beschluß,Kap. 4, 718

(1-2) - Damit legitimiert sich Paulus, woher er das Recht habe, sich auch solcher Gemeinden anzunehmen, die nicht durch seinen Dienst gesammelt waren. GOttes Wille hat ihn zu einem Apostel gemacht. GOtt ergriff ihn, lenkte damit aber auch seinen Willen zur übergabe an GOtt und an den himmlischen Beruf. In den Willen GOttes sich einwickeln können, ist der Grund aller Amtsfreudigkeit, der Sieg über die Welt, und Alles, was uns nach der Menschen Willen gefangen nehmen will, ja die Kraft, GOtt auch noch mit Leiden und Tod zu preisen. Timotheus wird mehr kindliche Ehrerbietung, als brüderliche Vertraulichkeit gegen Paulum gebraucht haben, Paulus aber desto mehr herunterlassende Liebe. In dem Brudernamen ist überhaupt etwas, das der Einfalt und dem Ansehen, und zugleich der Freundlichkeit der Gläubigen untereinander gemäß ist. Glaube und Liebe ist beim rechtschaffenen Gebrauch dieses Namens in der zärtlichsten Bewegung. Der Glaube hält sich an den, durch dessen Wohlgefallen wir von oben geboren sind, und die Liebe umfaßt Alles, was von GOtt geboren ist. Die Gemeinschaft mit GOtt durch den Glauben macht Heilige. Die Gemeinschaft unter einander macht Brüder in Christo. So wenig es taugte, sich ohne Heiligkeit oder ohne Gemeinschaft mit GOtt einen Bruder nennen zu lassen, so wenig verbirgt sich bei der wahren Heiligkeit oder gegründeten Gemeinschaft mit GOtt die Liebe zu den Brüdern.Gnade begreift alle zu unserem Heil geschäftige Liebe GOttes in sich, vom ewigen Erbarmen an, in welchem uns der Sohn zum Heiland bestimmt worden ist, bis zur Vollendung alles dessen, was uns aus der Versöhnung Christi zufließt.Friede ist der erste herzstillende Genuß der Gnade, der fortgeht bis zum ewigen Daheimsein in den Häusern des Friedens. Gnade ist nicht leicht ohne einigen Frieden. Friede ohne Gnade aber wäre die größte Sicherheit. Wem seine Seele aus dem Frieden vertrieben wird, der suche nur wieder Gnade. Was mir GOtt nicht als meinen Vater, und JEsum nicht als meinen HErrn im Glauben bekannt und brauchbar macht, das gibt mir nicht Gnade und Friede, wenn es auch das Klügste und Feinste wäre. Wo Gnade und Friede einen Menschen einmal umfangen hat, da behalte sie doch das Regiment!

(3-8) - Da des Apostels Hauptabsicht auf ihre Befestigung und Verwahrung ging; so fängt er nun an, sie seines freudigen Anteils an ihrer Christengnade zu versichern, und erinnert sie dabei an die richtigen Wege, auf welchen sie zum Glauben an das Evangelium gekommen seien. So ein von GOtt angezündetes Licht, so eine auf dem Berg angelegte Stadt konnte nicht verborgen bleiben. Eine wahre Nachricht vom Lauf des Evangelii breitete man damals gerne aus, und sie konnte und kann auch noch jetzt Manches zu gemeiner Erbauung beitragen(Apg. 14, 27 ; 15, 3 + 4 + 12). Glaube an Christum JEsum heißt Glaube an GOtt, wie er sichin Christo geoffenbart hat, oder der Glaube, wie mandurch Christum zu GOtt kommt. Durch solchen Glauben wird man selbst ein geheiligtes Eigentum GOttes in Christo JEsu; und das stiftet dann eine Liebe und Eintracht zwischenallen Heiligen . Vor der Welt macht uns freilich der Charakter eines ausgebreiteten, und Alle in seiner Liebe umfassenden Menschenfreundes mehr Ruhm und Ehre als die Liebe zu den Heiligen, denn das führt auf einen Unterschied hinaus, den die Welt nicht gern will aufkommen lassen. Die Welt hat eine Liebe, daß ihr ein Jude und ein Türke lieber ist als ein Heiliger; weil sie aller Anderen ihre Art eher mit ihrem Wesen reimen kann, als dieser Heiligen. Wenn man freilich die noch schwachen Anfänge des Glaubens, die noch darüber ergehenden Versuchungen bedenkt, so könnte es einem zweifelhaft werden, ob man sich schon so zu freuen undGOtt zu danken Ursache habe. Aber beim Hinaussehen auf das Ziel derHoffnung, die uns beigelegt ist , wird uns die Gnade sehr groß. Denn so bald der Name eines Sünders, der auf Erden Buße tut, mit Freuden bekannt wirdim Himmel , so wird sich auch etwas von seiner beigelegten Krone, bereiteten Erbschaft und Hoffnung aufschließen; und das wird ihm und Anderen vor und nach dem Abscheiden immer mehr ins Licht gesetzt. Aber von dieser Hoffnung könnte nichts in unser Herz kommen, wenn es nichtdurch das Wort der Wahrheit geoffenbart wäre; und man soll auch seinen eigenen Mutmaßungen davon nicht nachhängen, und sich und Anderen keine Bilder außer dem Wort der Wahrheit machen. Im Unmut möchte der Mensch freilich gern vorwenden können, es sei zu keiner Gewißheit und überzeugung zu bringen. Aber GOtt sagt ihm: es ist dir nahe,es kommt zu dir, wie in alle Welt ; aber freilich nicht, daß du dich vorher bei aller Welt und bei der Wirkung des Evangelii in aller Welt aufhalten solltest, ehe du an dein Herz und den dem Evangelio schuldigen Gehorsam denkst; sondern daß ich das, was an mich gekommen ist, gewissenhaft gebrauche, und alle Welt der auch über sie ausgebreiteten Liebe GOttes überlasse. Gewiß ist es unaussprechlich, was die jetzt so ungläubige und undankbare Welt doch fürgute Früchte vom Evangelio zu genießen hat, und wie vieles auch von Künsten und Wissenschaften, milderen Sitten und Ordnungen nicht wäre, wenn das Evangelium nicht Vorschub dazu getan hätte. Die eigentliche Frucht des Evangelii aber istErkenntnis der Gnade GOttes ; und dazu konnteEpaphras die Kolosser fördern, daß ihnen Paulus nichts Anderes hätte sagen können. Mit diesem Zeugnis ehrt Paulus die Gnade in Epaphra. Epaphras ist aber auch so redlich, und hat dem Apostel der Kolosser Liebe und zu ihm getragene Hochachtung bezeugt, ohne zu sorgen, daß ihm so viel abgehe, als dem Apostel zuwachse. O wie viel Läuterungen braucht unsere Liebe noch, bis sie ist, was sie heißt, Liebe im Geist, bis Alles daran mehr zum Wachstum des inneren als zur Belustigung des äußeren Menschen angewendet, bis alle heimlichen Reizungen zur Eifersucht, zum Aufblasen übereinander weggeschmelzt werden.

(9-14) - Pauli Gebet für der Kolosser Stärkung und Bewahrung. Epaphras hatte dem Apostel der Kolosser Liebe kund getan, und dadurch fand sich der Apostel auch in eine besonders teilnehmende Liebe gegen sie gesetzt, die ihn zu solcherFürbitte neigte; darin er sie als Miterben der Gnade des Lebens GOtt vortrug. Die Apostel haben überhauptBeten für eine viel Zeit und Kraft erfordernde Amtsverrichtung gerechnet. Heutigen Tages wird viel mehr Lebensart und Achtung vor allem menschlichen Wohlstand zugemutet, als neben diesem priesterlichen Aufwarten vor GOtt bestehen kann. Die Freude über den gemachten guten Anfang erweckt das Bitten umErfülltwerden . Mit Erkenntnis der Gnade GOttes in der Wahrheit wird der Grund gelegt; aber dann gibt es auch ein Fortschreiten inErkenntnis alles weiteren Rats undWillens GOttes , wobei der Geist GOttes immer mehrere Gewißheit verleiht, was man zu tun und was man zu lassen habe; festeren Grund wo man hingeht; mehrere übung, guten Unterschied zu machen, Betrug und übereilung zu verhüten. Das haftete aber Alles nichts, wenn es nicht durch den Wandel befestigt würde, und durch den Fleiß, sichdem HErrn zum Wohlgefallen darzustellen. Aber wenn der Glaube an den HErrn JEsum, und die Liebe zu den Heiligen auch sonstfruchtbar macht zu allem guten Werk ; so wächst darunter nicht nur die Erkenntnis des Willens GOttes, sondern es trägt auchErkenntnis und Bekanntschaft mit GOtt selbst , Erfahrung in seinen Wegen, Liebe GOttes, Fertigkeit, sich in seine Wege zu schicken, aus. Mithin ist hierbei freilich keine Erkenntnis, die bloß durch Vorstellungen, überzeugungen und Einsichten liefe; sondern das Leben des Herzens aus dem Wort der Gnade, der inwendige Mensch erlangt dadurch eineStärkung mit aller Kraft , und es geht darin oft über unser Bitten und Verstehen nach dem Reichtum der herrlichen Gnade GOttes. Inmittelst kommt doch alle Kraft GOttes unter unserer Schwachheit zum Zweck; und daher legt sich auch alle göttliche Stärkung bei uns zur Geduld und Langmütigkeit an, über den Schwachheiten nicht verdrossen und argdenklich zu werden, über dem langen Ankleben derselben nicht auf unmutige Strenge gebracht zu werden, sondern GOttes Werk mit aller Sanftmut auszuwarten, und dabei dasfreudige Danksagen immer vordringen zu lassen, gegen denVater , der durch sein Wohlgefallen den Wert auf uns gelegt, daß wir auch zu dem vorzüglichenLos der aus der Finsternisan das Licht berufenen und gebrachtenHeiligen gekommen sind. Nach seiner Hauptabsicht in diesem Brief, GOtt in Christo zu verkündigen, führt es der Apostel immer aus dem Vater, als der Hauptquelle her, was an uns im Vorsatz zu unserem Heil, in der Ausführung bei der Erlösung, so durch Christum JEsum geschehen ist, und nun bei der Zueignung durch den Geist Christi geschehen ist, und täglich geschieht. Das Evangelium predigt uns die Gnade in Christo überall als eine sehr wichtige Versöhnung und als eine mit starkem Arm gescheheneErlösung . Sünde ist nicht nur eine uns zugezogene Schwachheit; und Hilfe aus der Sünde besteht auch nicht bloß in einer solchen Erholung unserer Natur.Finsternis , Unwissenheit, Zweifelmut, Unvermögen spürt der Mensch freilich an sich selbst; Verdruß, Ungeduld schlägt aus dieser Finsternis heraus. Aber daß eineObrigkeit und Macht derFinsternis dahinter stecke, aus deren es einerErlösung bedürfe, das wird erst aus dem Evangelio bekannt, und zwar als eine durch Recht und Gericht ausgeführte Sache. Der Sohn selbst ist freilich das höchste Augenmerk in der Liebe und in dem Wohlgefallen des Vaters; durch den Sohn aber kommt Liebe und Angenehmsein in dem Geliebten auch auf uns. Dem lieben Sohn hat der Vater ein Reich bereitet, und in das sind wir versetzt durch den gnädigen Ausspruch GOttes, durch den Er uns dem Sohn gegeben hat, und durch den an uns kräftig gewordenen Ruf des Evangelii. Der Vater hat uns den Sohn zum Erlöser bereitet, gesandt, geschenkt, im Evangelio verkündigt; und damit haben wir Ihn, und an Ihm auch die Erlösung, diedurch Blut gestiftet worden, und in deren anfänglichen Genuß man durch Vergebung der Sünden eintritt.

(15-20) - Was in obigem Ausspruch: GOtt hat uns versetzt in das Reich seines lieben Sohnes, für Reichtum liegt, wird nun weiter ausgewickelt und näherer Grund gegeben, teils warum Er der Sohn der Liebe heiße, teils was Ihm für ein Reich und Vorrang in Allem eingeräumt sei, teils wie es mit unserer Versetzung in dies Reich zugehe. In diesen Worten wird der Sohn GOttes nach seinem Verhältnis mit dem Vater, mit aller Kreatur und mit seinen Auserwählten besonders gepriesen. In den Augen seines himmlischen Vaters selbst ist der Sohndas Ebenbild GOttes . Der Vater hat schon, ehe der Welt Grund gelegt ward, am Sohn den vollkommensten Abdruck seines Wesens, den Abglanz, seiner Herrlichkeit, gehabt. Durch seine Menschwerdung aber ist der Sohn nochmals auch das sichtbare Ebenbild des unsichtbaren GOttes geworden, und konnte daher sagen: Wer mich sieht, der sieht den Vater. Und noch jetzt ist Er durch sein Wort und künftig in der Ewigkeit von Angesicht zu Angesicht das Ebenbild, aus dem wir dem Vater in das Herz hinein sehen. Als dieses Ebenbild GOttes ist Er also kein Stück und Teil der Kreatur, hat sein Wesen und Leben nicht aus der Schöpfung, sondern ist gezeugt und geboren eher, als etwas geschaffen worden. Vielmehr istAlles nicht nurdurch Ihn , sondern auch zu Ihm geschaffen , oder geschaffen, Ihm untertan zu sein, mit Ehre, Verlangen und Anbetung Ihm anzuhangen. Diesfalls breitet sich der Apostel besonders wegen derThronen, Herrschaften und Fürstentümer im Himmel am meisten aus, weil dessen die Kolosser am bedürftigsten waren. Nämlich wie es von Alters her der leidige Weg war, auf welchem die Menschen GOtt verloren, und Ihn, die lebendige Quelle, verlassen haben, daß sie ihr Vertrauen auf den höchsten GOtt anfingen zu teilen zwischen manchen anderen unsichtbaren Kräften und Wesen, von denen sie auch Schutz und Hilfe zu erlangen meinten: so hat auch dergleichen Schein der Weisheit das Evangelium Christi dadurch verstellt, daß der Menschen Herzen in ihrer Furcht, Hochachtung und Vertrauen sich an dergleichen Zwischenkräfte hängen sollten; deswegen der Apostel so eifrig ist, Alles als dem Sohn unterwürfig vorzustellen, zwischen diesem und seinen Auserwählten aber einen so genauen Zusammenhang, wie zwischen Haupt und Gliedern, zu behaupten. Schon von Anfang her hat sich der Sohn GOttes der Menschenkinder besonders angenommen, war ihr Licht und Leben, ging ihnen in ihrer Finsternis nach, war bei denen den Erzvätern verliehenen Erscheinungen geschäftig, gab den Heerführer Israels ab, erhielt GOtt zur Zeit der Geduld im übersehen und Ausharren. Aber durch seine Menschwerdung, durch die in seiner Menschwerdung erfundene ewige Erlösung, durch die Erwerbung eines eigentümlichen Volks, durch die Macht, sich eine Gemeinde zu sammeln, selbige mit seinem Geist und Gaben zu beleben, aus seinem Fleisch und Blut zu nähren zc. ist erst eine Verbindung wie zwischen Haupt und Gliedern entstanden. So tief es aber mit dem Sohn GOttes herabging in Tod und Grab, so hoch ging es auch wieder hinan, damit, daß er derErstgeborene von den Toten geworden ist, oder der Erste, dem der Vater den Weg zum Leben kund getan, und Ihn damit zum Fürsten des Lebens und Herzog der Seligkeit zum Ursächer des ewigen Lebens gemacht hat für das ganze menschliche Geschlecht; der zwar denVorrang in Allem hatte, aber auch Alles nach sich zu ziehen bevollmächtigt ward. Denn diein Ihm wohnende Fülle machte Ihn zu dem für uns so brauchbaren, überschwenglich genugsamen, über alle unsere Bedürfnis hinreichenden Heiland, der Alles, was zu unserer Begnadigung und Verherrlichung gehört, aus dieser Fülle verschaffen, und Alles durch sich selbst ausführen kann. Die Ausführung des uns zugedachten Heils aber ging freilich durch einen nach GOttes Wohlgefallen ersehenen und Ihm geziemenden Weg. Es war nicht damit getan, daß der Vater den Sohn als einen großen Zeugen seiner Liebe in die Welt sandte, viel von des Vaters Namen durch Ihn verkündigen ließ, und uns damit von unserem feindseligen Sinn gegen GOtt abzöge, oder uns zu einem Vertrauen auf GOtt aufrichtete; sondern GOtt warf unsere und aller Welt Sünde auf diesen unseren Mittler, nahm den Gehorsam, die Leiden, die Aufopferung desselben, die Vergießung seines Bluts als ein Lösegeld für uns an. Nach dieser an diesem für uns zur Sünde gemachten Sündopfer vorgenommenen Verdammung der Sünde wurde erst die Rechtfertigung zum Leben festgesetzt und verkündigt, und wir zur Gemeinschaft mit GOtt und zum Zugang zu seiner Gnade durch das Evangelium berufen, und der Friede zwischen Allem im Himmel und auf Erden verkündigt, der aber nicht nur als ein Zeugnis von der Liebe GOttes, sondern als eine Frucht der am Kreuz allermeist geschehenen Aufopferung und Blutvergießung anzusehen ist.

(21-23) - Nähere Anzeige, wie das von GOtt in Christo bereitete Heil an den Kolossern sei zu Stande gebracht worden, und wie noch jeder in der heutigen Zeit dazu gelangen könne. "Alles versühnt, was im Himmel und auf Erden ist," öffnet freilich einen herrlichen Anblick, aber darüber muß man doch das:auch euch , nicht zurücklassen. Man jagt oft den Erkenntnissen von der großen Haushaltung GOttes nur zu begierig nach, und vergißt darüber fast seiner selbst und seines gegründeten Anspruchs an dies Alles. O GOtt! Ich danke Dir für alle Einsicht, die Du mir in Deine Haushaltung und Regierung in Deinem Wort geschenkt hast, für alles Gewicht der Wahrheit von den wichtigen Dingen der zukünftigen Welt, vom Zustand nach dem Tod, von der Stadt GOttes, von der ganzen Führung des Hohenpriestertums Christi im Himmel. Gib mir Gnade, daß ich mit diesen Haushaltungs = Wahrheiten außer mir auch die nötigen Erfahrungs = Wahrheiten in mir, von der Sünde, von der Gnade, von ihren Wirkungen, vom Zeugnis des Heiligen Geistes, von der Gegenwart GOttes und deren Kraft zc. verbinde, daß Alles zusammen seinen Zug tue, das Herz fest und voll Zuversicht und Liebe zu machen. Wenn die Apostel den Gläubigen ihren vormaligen kläglichen Zustand so zu Gemüt führen, so macht man heutigen Tages die Frage, ob wir unseren Zustand von Natur auch so verdorben vorzustellen haben, und ob man mit Grund diese von den Aposteln über den verdorbenen heidnischen Verfall geführten Klagen auf unsere Zeiten und Leute anwende, da nun durch die Gnade Christi schon so viele Heilung am menschlichen Geschlecht vorgenommen sei? Es ist kein Zweifel, daß das Verderben im Heidentum größer war, und obschon wir von christlichen, wohl auch von besonders gottseligen Eltern abstammende, noch bös und geborene Sünder sind; so ist uns doch Manches an unserem Erbschaden gemildert, und uns die nahe Gelegenheit, GOtt als Liebe zu finden sehr erleichtert. Aber das muß man mehr als einen Vorzug unserer Zeiten, und nicht unserer Personen erkennen. Durch Versäumnis der Gnade seiner Zeit aber kann man wieder so arg und ärger werden, als ein Heide. Ohne Lust zu GOtt, ohne Vertrauen zu GOtt, ohne Freude an GOtt werden wir doch geboren, und wenn uns die Gnade nicht so zeitig umfinge, wenn bei der Taufe nicht ein Schnitt in das Fleisch geschähe, und eine Kraft, den Geist aus dem Fleisch herauszuziehen, angewendet würde, wenn nicht so mancher Unterricht aus GOttes Wort dazu käme, was würde aus uns? Ungehorsam und daraus kommende böse Werke scheiden freilich uns und unseren GOtt von einander. Aber in den Ungehorsam wird man durch einen Fürwitz derVernunft oder der denkenden und grübelnden Kraft hineingestürzt; darüber übt die Vernunft ihreFeindschaft wider GOtt , oder doch ihre Entfremdung von GOtt aus. Aus dieser Feindschaft geschieht die Versöhnung erst bei dem in Glauben angenommenen Evangelio. Am Kreuz Christi versühnte GOtt die ganze Welt mit sich selbst, und setzte das Neue Testament und in demselben die Nichtzurechnung unserer Sünden fest. Auf das hin ließ Er die Bitte im Evangelio an alle Welt ergehen: Laßt euch versühnen mit GOtt. Wer dieser Bitte Raum gibt, der wird wirklich versühnt. Hieraus beurteile man, ob die Versühnung nur eine Veränderung bei uns nach sich ziehe, und eigentlich nur wir mit GOtt versühnt werden, oder ob nicht auch auf Seiten GOttes etwas vermittelt worden sei, auf das Er erst dies Wort von der Versühnung aufgerichtet hat. Und daß der Apostel auch beim Empfangen der Versühnung sich so auf das Opfer des Leibes JEsu bezieht, wie er oben die Erwerbung desselben aus dem Blut des Kreuzes herleitete, das ist ein deutlicher Beweis, daß man sich auch bei der Annahme der Versühnung nicht bloß auf die Lehre Christi und auf seine Verkündigung von der Liebe GOttes gründe, sondern eigentlich auf sein Opfer und Blutvergießen, auf das Tragen unserer Sünden an seinem Leib, auf die Aufhebung unseres Fluchs zc.; das Gewissen kann sich auch in nichts zufrieden geben, das nicht im Licht jenes Tages bestünde. Aber der Preis des Bluts Christi reicht bis an das heilig und unsträflich Dargestelltwerden vor GOtt. Durch den Glauben wird die schon vor unserem Glauben gemachte Versühnung angenommen, und durchBleiben im Glauben wird sie festgehalten. Auch unter den Anfällen von Zweifeln wurzelt man immer tiefer unter sich, wie ein vom Wind erschütterter Baum fester wird. An der Versühnung hängt die großeHoffnung der Herrlichkeit, und um derselben willen hält man so fest über der Versühnung; und aus der allgemeinen Ausbreitung des Evangelii erleichtert man sich den Glauben: An Deinen Worten, Trost und Heil gehört mir mein besonder Teil.

(24-29) - Paulus legt ein eindringliches Zeugnis von seinem apostolischen Amtseifer ab, in der Absicht, auch dadurch den Kolossern die Gnade, die unter der Predigt des Evangelii an sie gekommen ist, groß und das Bleiben an derselben recht nötig zu machen. Bei dem HErrn JEsu hören wir neben allem Gehorsam und Begierde, den Willen des Vaters zu tun, doch eher von Traurigkeit bei herannahenden Leiden und von Stille und Gelassenheit unter dem Leiden, nicht aber gerade vonFreudigkeit . JEsu Leiden mußte nämlich nach allen Teilen ein wahrhaftiges, völliges, auch unter der Schmach, als ob Er von GOtt so geschlagen wäre, liegendes Leiden sein. Die Verklärung und der Geist der Herrlichkeit, der jetzt über den Leidenden ruht, mußte erst erworben werden. DieFreudigkeit der Apostel unter ihrem Leiden war eine Frucht der Traurigkeit JEsu unter seinem Leiden. Bei unserem Leiden muß uns oft die Schwachheit des Fleisches unter Furcht und Traurigkeit, oft aber auch das Vielvermögen GOttes und seines Geistes der Herrlichkeit unter großem Frieden und verspürter Freudigkeit beim Leiden offenbar werden; Beides ist heilsam. Man erzwinge und affektiere nur nichts, sondern nehme an, was und wie es GOtt nötig findet. Die Predigt des Evangelii unter den Heiden hat dem Apostel sein Leiden meist zugezogen. Darum konnte er sagen,er leide für sie , und bestätige damit auch die Wahrheit des unter ihnen gepredigten Worts. Am Leiden Christi mangelt nichts, sein Opfer ist vollbracht, was am Leibe seines Fleisches zu übernehmen war, das ist erstanden. Aber was an seinem Leib, der Gemeinde, noch zu vollenden ist, daran gibt es noch jetztzu erstatten . Wie Moses und andere Vorbilder im Alten Testament schon die Schmach Christi trugen; so tragen vielmehr nun alle wohlgeratenen Nachbilder im Neuen Testament die Trübsale Christi. So lange Christus einen Samen in der Welt hat, so hat er noch einen Leib, der Fersenstiche von der alten Schlange auszustehen hat; und an diesem Leib stehen alle Glieder in solcher Gemeinschaft, daß es allen wohl kommt, wenn das Maß der Leiden bald voll ist.Offb. 6, 10 + 11 w erden Geister schon vollendeter Gerechter noch sänftiglich auf die Nachkunft ihrer Brüder vertröstet, die auch unter ihrem Maß von Leiden vollendet werden sollten. Nach Vollendung der Leiden wird GOtt mit der Kirche Christi zur Herrlichkeit eilen. ObenV. 23 nannte sich der Apostel einen Diener des Evangelii, hier einen Diener der Gemeinde . Das gehört zusammen. Der Gemeinde muß man so dienen, daß dabei dem Evangelio nichts vergeben wird; aber auch nicht unter dem Vorwand des Evangelii über das Volk herrschen, sondern ein Gehilfe der Freude werden. Selbst im Himmel und bei solchen Geschöpfen, deren Leben nicht nach Zeiten und Geschlechtern, sondern nach Weltwährungen abgemessen und gerechnet wird, ist das, was GOtt zu der Menschen Seligkeit verordnet hat, ein Geheimnis gewesen, und mit Begierde erwartet worden. So ist auch unter den Menschen von einem Geschlecht auf das andere viel Warten gewesen, wie der Segen unter alle Völker der Erde kommen werde? GOtt verherrlicht sich an den Menschen vornehmlich durch Gnade und Wahrheit. Wer die Herrlichkeit GOttes kennen lernen will, muß Ihn in seiner Gnade und in seiner durch Erfüllung seiner Verheißungen bewährten Wahrheit kennen lernen. DerReichtum dieser herrlichen Gnade und Wahrheit hat sich allermeist im Beruf der Heiden geoffenbart, beim Ausgehen der Knechte an die Zäune und Landstraßen, das Haus von Geladenen voll zu machen. Darum ist der unter den Heiden gepredigte, von ihnen geglaubte und durch den Glauben in ihnen zu wohnen gekommene Christus ein überzeugender Beweis von dem herrlichen Reichtum. So viel Gutes man aus dieser Gemeinschaft jetzt schon genießt, so ist doch das Höchste und Beste der Hoffnung erst noch vorgehalten. Christum für uns (V. 14, 20 - 21) undChristum in uns verkündigen wir nach dem jetzigen Genuß und nach der noch weiter daran hängenden Hoffnung.Ermahnen erweckt mehr den Willen;Lehren erleuchtet mehr den Verstand; durch Beides, an jedem einzelnen Menschen gebraucht, wird das ganze Herz des Menschen zur übergabe an GOtt aufgefordert. Schöner, hoher Zweck, große Nutzbarkeit des Predigeramts, einen jeglichen Menschen vollkommen darstellen in Christo JEsu. Wie gar etwas anderes, als wenn man einen bloß zum Handlanger der weltlichen Obrigkeit machen will, der auch mit ihr den Lastern steuern, Gehorsam, gute Ordnung, Arbeitsamkeit im menschlichen Leben aufbringen soll. O " in Christo JEsu dargestellt", geht weiter! Nicht nur so an Andere hingelehnt, mit und von ihnen fortgeschleppt, sondern daß einem selbst auf die Füße geholfen ist, JEsum, und was man an Ihm hat, recht kennt, nach Herz und Sinn völlig in Christo ist, und so zu einem ungekränkten Fortgang in seinem Gnadenlauf bis zum Ziel seiner Hoffnung ausgerüstet ist. Das kostetArbeiten mit Anstrengung aller Kräfte, und Verleugnung aller Gemächlichkeit;Ringen , innerlich im Gebet vor GOtt(Kap. 1, 9. 4, 12) und äußerlich zum Durchbrechen durch so viele Hindernisse; aber beidesnach der Wirkung des in uns wirkenden Geistes Christi. Wenn der dich wozu brauchen will, so steig in Kraft empor; wird JEsus in der Seele still, so nimm du auch nichts vor.


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