Aplikace, kterou právě používáte, je biblický program Studijní on-line bible (dále jen SOB) verze 2. Jedná se prozatím o testovací verzi, která je oproti původní verzi postavena na HTML5, využívá JavaScriptovou knihovnu JQuery a framework Bootstrap. Nová verze přináší v některých ohledech zjednodušení, v některých ohledech je tomu naopak. Hlavní výhodou by měla být možnost využívání knihovny JQuery pro novou verzi tooltipů (ze kterých je nově možné kopírovat jejich obsah, případně kliknout na aktivní odkazy na nich). V nové verzi by zobrazení překladů i vyhledávek mělo vypadat "profesionálněji", k dispozici by měly být navíc např. informace o modulech apod. Přehrávač namluvených překladů je nyní postaven na technologii HTML5, tzn., že již ke svému provozu nepotřebuje podporu Flash playeru (který již oficiálně např. pro platformu Android není k dispozici, a u kterého se počítá s postupným všeobecným útlumem).
Application you're using is a biblical program Online Bible Study (SOB), version Nr. 2. This is yet a testing release, which is (compared to the previous version) based on HTML5, uses JQuery JavaScript library and Bootstrap framework. The new version brings in some aspects simplifications. The major advantage should be the possibility of using JQuery for the new version tooltips (from which it is now possible to copy their content, or click on active hyperlinks). In the new version are also available informations about the modules and the like. The player of the narrated translations is now HTML5 powered (he does not need Flash player). I hope, that the new features will be gradually added.
Diviš Libor URL: www.obohu.cz E-mail: infoobohu.cz Skype: libordivis
In Daniel 1 sehen wir, wie das Königtum Judas, das Gott in der Person Davids über Sein Volk eingesetzt hatte, unter die Macht Nebukadnezars fällt und der König, der Gesalbte Jehovas, durch Jehova Selbst in die Hände des Hauptes der Nationen gegeben wird, welchem Gott jetzt die Macht verliehen hatte. Das, was Jesaja angekündigt hatte (Jes 39, 7), trifft jetzt die Kinder von dem königlichen Samen; aber Gott wacht über sie und verschafft ihnen die Gunst derer, die sie zu bewachen hatten. Dies war besonders der Fall im Blick auf Daniel. Die beiden Merkmale, durch welche sich der in der Gefangenschaft befindliche treue Überrest auszeichnet, treten in diesem Kapitel klar und deutlich hervor. Das erste ist, dass sie, obwohl fern vom Tempel Gottes, doch Seinem Willen treu bleiben und sich unter den Nationen nicht verunreinigen, zweitens wird ihr Gebet erhört, und sie erhalten Verständnis, wie wir es bei Daniel in Kapitel 2 sehen, ja, selbst Kenntnis von dem, was Gott allein offenbaren kann, sowie von Seiner Absicht bei dieser Offenbarung. Dieses Verständnis besitzen sie allein, es ist ein Zeichen der Gunst Gottes und eine Frucht ihrer Treue, durch die Gnade. Wir sehen dies besonders bei Daniel, dessen Glaube und ernste Entschiedenheit auch seinen Genossen den Pfad des Glaubens bezeichnen. Dies hinderte sie nicht, den Nationen unterwürfig zu sein; denn Gott hatte für jene Zeit die Macht in die Hände derselben gelegt. Doch es ist ein Grundsatz von außerordentlicher Wichtigkeit, dass in den Tagen babylonischen Verderbens und babylonischer Macht wahre Erkenntnis, Einsicht in die Gedanken Gottes, in das, was das Geheimnis des Herrn genannt wird, da gefunden werden, wo man sich von der leisesten Berührung mit dem, was Babel darreicht, mit der Speise, die es uns vorsetzen will, unbefleckt erhält.
Andererseits sehen wir im zweiten Kapitel, wie der mächtige König der Nationen göttliche Mitteilungen empfängt, in denen ihm die Geschichte der Nationen und der ganze Plan Gottes anvertraut werden; indessen geschieht dies in einer Weise, dass Daniel, der gefangene Jüngling aus Israel und zugleich der Treue, der sich in Babel abgesondert erhielt, als derjenige erscheint, dem der Herr das Siegel Seiner Anerkennung gab, und der sich Seiner Gunst erfreute. Doch wir müssen die Einzelheiten dieses Kapitels, das einen allgemeinen Überblick von der Geschichte der Macht der Nationen gibt, beginnend mit der Nebukadnezar verliehenen Herrschaft, noch etwas genauer betrachten.
Es ist zu bemerken, dass die heidnischen Reiche als ein Ganzes geschaut werden. Sie werden weder in geschichtlicher Aufeinanderfolge gesehen, noch tritt hervor, wie sie sich Gott und Menschen gegenüber verhalten; vielmehr bilden alle Reiche zusammen vor Gott gleichsam eine Persönlichkeit, den Menschen der Erde, wie er vor den Augen Gottes steht - herrlich und furchtbar in seinem äußeren Glanze vor den Blicken der Menschen. Vier mit der höchsten irdischen Gewalt bekleidete Mächte waren bestimmt, aufeinander zu folgen; als das große Haupt derselben war Nebukadnezar selbst von Gott eingesetzt worden. In gewissen Beziehungen sollte sich eine fortschreitende Verschlechterung offenbaren, bis endlich der Gott des Himmels eine andere Macht erstehen lassen würde, die an der dann noch existierenden Gericht ausüben und das Bild von der Erde verschwinden lassen würde, indem sie anstelle desselben ein Königtum errichtet, welches ewiglich nicht untergehen wird. Trotz des fortschreitenden Verfalls der herrschenden Macht, ihren Grundsätzen und ihrem Charakter nach, sollte indes die tatsächliche Stärke der Reiche keine Verringerung erfahren. Eisen, welches alles zermalmt und zertrümmert, charakterisiert die vierte Macht. Die besondere Vortrefflichkeit, durch welche sich das Haupt von Gold auszeichnet, besteht, wie mir scheint, darin, dass es seine Machtstellung unmittelbar von Gott Selbst empfangen hat. Die unumschränkte Autorität der ersten Macht gründete sich tatsächlich darauf, dass sie von dem Gott des Himmels verliehen war, die übrigen folgten ihr, so wie Gott es in Seiner Vorsehung geschehen ließ. Während Gott, anerkannt als oberster Herrscher, dem Haupte von Gold Autorität verlieh und Seine eigene Autorität auf Erden durch diejenige des Hauptes der Nationen ersetzte, war Er für die anderen Reiche nicht die unmittelbare Quelle ihrer Autorität. Babel stellte die von Gott Selbst aufgerichtete Autorität dar. Wir fanden deshalb bei Hesekiel (und an anderen Stellen sieht man dasselbe), dass das Gericht Babels mit der Wiederherstellung Israels und des Thrones Gottes verbunden ist.
Man beachte jedoch, dass Gott hier nicht als der Gott der Erde, sondern als der Gott des Himmels auftritt. In Israel wohnte Er als Gott der Erde. Bei der Wiederherstellung aller Dinge wird Er wieder dasselbe sein. Hier aber handelt Er in Seiner Unumschränktheit als Gott des Himmels, indem Er in gewissem Sinne den Menschen Seinen Platz auf Erden einnehmen lässt (siehe Vers 37 und 38). Obgleich sie beschränkter ist, trägt diese Herrschaft doch dieselben Charakterzüge wie diejenige Adams. Sie unterscheidet sich darin, dass auch Menschen ihrer Gewalt unterstellt sind; sie ist beschränkter, da das Meer in seinen Machtbereich nicht mit eingeschlossen ist; aber sie erstreckt sich über jeden Ort, wo es Tiere des Feldes und Vögel des Himmels gibt. Am Ende ihrer Geschichte zeigt sich die Stärke des Menschen; doch ist die dann bestehende Macht viel weiter entfernt von den Beziehungen Gottes zur Welt, als sie in alten Zeiten bestanden.
Die Vermischung von Eisen und Töpferton deutet eine Veränderung in dem Charakter der kaiserlich-römischen Macht an; ein neues Element wird in sie eingeführt. Teilweise bleibt das Ursprüngliche bestehen, doch wird ein neuer Bestandteil demselben hinzugefügt. Der tatkräftige Wille des Menschen kann sich nicht mehr ausschließlich geltend machen. In die Macht des kaiserlichen Rom wird ein Bestandteil eingeführt, der sich völlig von dem unterscheidet, was seine Stärke als Kaiserreich ausmachte, das ist dem Willen des Menschen, der kein Gewissen kennt, der Vereinigung militärischer und volkstümlicher Macht in einer gewissenlosen Person. Es gibt hier zweierlei Ursachen der Schwäche: Trennung und Mangel an Zusammenhalt zwischen den einzelnen Bestandteilen. Es wird ein geteiltes Königreich sein (V. 41), und es wird zum Teil stark sein, und ein Teil wird zerbrechlich sein (V. 42). Der „Same der Menschen"" ist, wie ich glaube, etwas, das sich außerhalb dessen befindet, was die eigentliche Stärke des Königreichs ausmacht. Doch die beiden Bestandteile werden sich niemals miteinander verbinden. Wahrscheinlich ist es das germanische Element, welches hier als dasjenige bezeichnet wird, das zu dem, was ursprünglich das römische Reich ausmachte, noch hinzukam. Die Tatsache einer Teilung des Reiches tritt in Vers 44 klar hervor. Dann wird angekündigt, dass Er, der vom Himmel her herrscht, in den Tagen dieser letzten Könige ein Königreich errichten wird, das nicht zerstört werden kann und niemals in andere Hände übergehen wird. Dies ist eigentlich das einzige Königreich, das von Gottes Seite aus an die Stelle des babylonischen Reiches tritt. Der Gott des Himmels hatte Nebukadnezar mit dem Königtum bekleidet und ihm Macht und Gewalt und Herrlichkeit gegeben, indem Er alle Menschen seiner Botmäßigkeit unterwarf. Zweifellos stand es in Übereinstimmung mit dem Willen Dessen, der alle Dinge ordnet, dass die drei anderen Königreiche dem ersten gefolgt waren. Aber nur hinsichtlich des in Vers 44 erwähnten Reiches wird noch einmal gesagt: „Der Gott des Himmels wird ein Königreich aufrichten."" Das letzte der vier Königreiche wird nach seinem Wesen und nach einigen Hauptzügen seiner Geschichte beschrieben. Was die beiden anderen betrifft, so wird nur ihr Bestehen erwähnt und das erste derselben als ein niedrigeres Königreich bezeichnet, so dass der Geist Gottes uns also die göttliche Aufrichtung des ersten mitteilt, dann das Wesen des vierten und endlich die göttliche Aufrichtung des fünften oder letzten Königreichs.
Wenn wir nun die Art und Weise ins Auge fassen, in der dieses letzte Königreich aufgerichtet wird, so sehen wir, dass dies vermittels einer gerichtlichen Handlung geschieht, die von zerstörender Wirkung ist, indem sie das Bild in Staub verwandelt und seine vollständige Vernichtung herbeiführt, so dass keine Spur von ihm übrigbleibt. Das Werkzeug dieser Zerstörung wird weder durch die Weisheit des Menschen noch durch seine klugen Anschläge gebildet. Es „riss sich los ohne Hände"". Es wirkt nicht durch eine innere Beeinflussung, die das Wesen des Gegenstandes, auf welchen es einwirkt, umwandelt. Es zerstört diesen Gegenstand gewaltsam. Gott ist es, der es aufrichtet und ihm die Gewalt gibt. Der Stein nimmt nicht allmählich an Umfang zu, um so das Bild zu verdrängen, sondern er zerstört das Bild, ehe er sich ausdehnt. Wenn er groß geworden ist (es handelt sich hier nicht nur um ein Recht, welches Gott über die Menschen verleiht; der Stein füllt vielmehr die ganze Erde), so ist er der erhabene Sitz einer alles umfassenden Herrschaft. Der Stein fällt mit zerstörender Gewalt auf die letzte Form der Macht, die in dem Bilde zum Ausdruck kommt, und zwar dann, wenn das Reich geteilt und um der verschiedenen Bestandteile willen, dessen seine Bewohner angehören, teils stark und teils schwach ist. Beachten wir noch, dass nicht Gott es ist, der das Bild in irgendeiner anderen Weise zerstört, um dann das Königreich aufzurichten; vielmehr zerschlägt das Königreich, das Er aufrichtet, als seine erste Handlung die Füße des Bildes.
Wir haben hier also in allgemeinen Umrissen die äußere Geschichte dessen, was nach Gottes Anordnung an die Stelle Seines Thrones und Seiner Regierung in Jerusalem trat, das sich in seinem öffentlichen Auftreten Gott gegenüber immer mehr verschlechterte, und dem schließlich ein Ende gemacht wird durch das Gericht, welches von dem Königreich ausgeführt wird, das Gott ohne menschliche Vermittlung aufrichtet. Das Königreich Christi, das auf die letzte Gestaltung der königlichen Herrschaft, die Gott vordem aufgerichtet hatte, fällt, vernichtet jede Spur ihres Bestehens und füllt selbst die Welt aus.
Ich habe über die vier Königreiche nichts Besonderes zu sagen. Babylon, Persien und Griechenland werden, als den Juden bereits bekannt, in dem Buche selbst mit Namen bezeichnet; und die Römer werden unter dem Namen eingeführt, welchen ihr Gebiet trug: „Die Inseln der Kittäer."" Ich nehme daher ohne weitere Frage an, dass jeder Leser deutlich erkennen wird, dass in dieser Weissagung jene vier großen Reiche gemeint sind. Es scheint mir, dass die Prophezeiungen über diesen Punkt keinen Zweifel bestehen lassen.
Die Wirkung dieser ganzen Mitteilung, welche zugleich als Beweis dafür dient, dass Gott mit dem Überrest ist, der allein Seine Gedanken versteht, ist die, dass der stolze Heide den Gott Israels als obersten Herrscher im Himmel und auf Erden anerkennt. Der Überrest wird, wie bereits früher gesagt, hier dadurch gekennzeichnet, dass Gott ihm Seine Gedanken offenbart.
EinleitungIn dem Buche Hesekiels sahen wir die volle Entfaltung der Regierung Gottes auf Erden in Verbindung mit Israel, sei es in der Verurteilung der Sünde, welche das Gericht des Volkes herbeiführte, sei es in der Wiederherstellung des Volkes unter der Herrschaft Christi, des Zweiges, der aus dem Hause Davids hervorwachsen würde, und der, als der wahre „Geliebte“ Gottes, in dem Buche dieses Propheten sogar den Namen „David“ trägt; am Schluss wurde der Tempel mit seiner ganzen Einrichtung beschrieben. Zugleich wurde in diesen göttlichen Regierungswegen Nebukadnezar, das Haupt der Nationen, als Knecht Jehovas eingeführt (Hes 29, 20; 30, 24), um an dem sündigen Israel, welches empörerisch, ja selbst abtrünnig war, indem es fremden Göttern diente, das Gericht zu vollstrecken. Gott hatte Israel zum Mittelpunkt eines ganzen Systems von Nationen, Völkern und Sprachen gemacht, welche sich infolge des an Babel vollzogenen Gerichts gebildet hatten und die unabhängig voneinander vor Gott bestanden. Israel unterschied sich jedenfalls sehr bestimmt von allen umwohnenden Nationen, ob nun als Volk, dem der wahre Gott bekannt war, oder weil es den Tempel und den Thron Gottes in seiner Mitte hatte; indes so groß auch der Gegensatz zwischen Israel als Nation und den übrigen Völkern sein mochte, Israel bildete dennoch einen Teil jenes vor Gott bestehenden Systems von Nationen (5. Mo 32, 8).
Indem nun Nebukadnezar das Gericht Gottes an Israel ausführte, setzte er zugleich dieses ganze System beiseite und trat gleichsam an den Platz desselben in der unumschränkten und allgemeinen Herrschaft, welche er von Gott empfangen hatte. Von dieser Ordnung der Dinge und den aus ihr erwachsenden Folgen, von jener Herrschaft des Hauptes der Nationen sowie der heidnischen Könige in den aufeinanderfolgenden Abschnitten ihrer Geschichte, handelt das Buch Daniels, indem es zugleich Kunde gibt von einem Überrest Israels, der sich inmitten dieses Systems befindet und dieser Herrschaft unterworfen ist. Da der König von Juda den Händen des Hauptes der Nationen überliefert worden ist, so wird der königliche Same in derselben Lage gefunden. Der Überrest wird der besondere Gegenstand der Gedanken Gottes, wie Sein Geist sie uns in diesem Buche offenbart.
Außer dem Zeugnis, welches schon durch die Tatsache für Jehova abgelegt wurde, dass inmitten der götzendienerischen Heiden Ihm ein Überrest treu blieb, kennzeichnen noch zwei wichtige Dinge die Geschichte des letzteren, wie wir sie in diesem Buche aufgezeichnet finden. Das erste ist: es findet sich bei diesem Überrest der Geist der Weissagung und des Verständnisses der Wege Gottes. Wir sahen, wie derselbe in Samuel erweckt wurde, als ganz Israel abgeirrt war, und wie er während der ganzen Zeit fortdauerte, als sich das Volk unter dem Schatten des Königtums befand. Jetzt wird der Geist der Weissagung aufs neue das Band zwischen dem Volke und Gott sowie das einzige, worauf der Glaube ruhen konnte inmitten des Ruins, den das gerechte Gericht Gottes über sie gebracht hatte. Der zweite Umstand, welcher die Wege und Handlungen Gottes mit diesem Überrest kennzeichnet, ist folgender: Von Gott bewahrt durch alle die traurigen Schicksale hindurch, welche das Volk durch seine Sünden über sich gebracht hatte, soll dieser Überrest einen gewissen Anteil an dem Lose haben, welches Gott, im Einklang mit Seiner Regierung und Seinen unwandelbaren Verheißungen, Seinem Volk bescheren wird. Wir finden diese beiden Dinge in dem ersten und letzten Kapitel des vor uns liegenden Buches.
Das Buch teilt sich in zwei Teile, die leicht voneinander zu unterscheiden sind. Der erste endet mit dem 6. Kapitel, und der zweite reicht bis zum Ende des Buches. Indessen tragen das erste und das letzte Kapitel einen besonderen Charakter; sie bilden gewissermaßen Einleitung und Schluss, indem in ihnen die jeweilige Stellung des Überrestes dargelegt wird, welchem, wie wir bereits andeuteten, am Anfang und am Ende das Zeugnis Gottes anvertraut war.
Auch die beiden Hauptteile haben jeder einen bestimmt ausgeprägten Charakter. Der erste führt uns ein Gemälde von der Herrschaft der Nationen vor Augen sowie von den verschiedenen Stellungen, welche diese Herrschaft vor Gott einnehmen würde, entsprechend dem sie beseelenden Hochmut des Menschen. Dieses Gemälde enthält geschichtliche Züge, die deutlich den Geist erkennen lassen, von welchem die herrschende Macht in ihren verschiedenen Entwicklungsstufen geleitet sein würde; außerdem das Gericht Gottes. In diesem Teile finden wir keine unmittelbaren Offenbarungen an Daniel, als nur zu dem Zwecke, den Traum Nebukadnezars wieder anzeigen zu können. Die Häupter der Nationen sind es, die vor unsere Blicke gestellt werden. Die äußere Geschichte der Königreiche, die einander folgen sollten, wird in allgemeinen Umrissen gezeigt, oder die einzelnen Charakterzüge, die sie nacheinander kennzeichnen würden, sodann ihr schließliches Gericht und die Aufrichtung des Reiches Christi an ihrer Stelle; namentlich aber handelt es sich um den Verlauf und das Gericht des einen Königreichs, das Gott Selbst errichtet hatte, und welches alle anderen darstellte, insofern sie diesen Charakter göttlicher Anordnung trugen. Gott ließ in Seiner Vorsehung diese anderen nur den Thron erben, welchen Er dem ersten anvertraut hatte. Es war eine Frage zwischen Gott und Israel, die diesem ersten Reiche die Oberherrschaft verlieh. Der Geist des frechen Götzendienstes und der Lästerung des Gottes Israels führte seine Zerstörung herbei. In Kapitel 6 tritt die Ungerechtigkeit des Königs nur darin hervor, dass er dem Einfluss anderer nachgibt. Es sind die Fürsten des Volkes, welche wollen, dass niemandem göttliche Ehre erwiesen werde als dem König allein, und die nun dieselbe Strafe erleiden, welche sie über diejenigen zu bringen suchten, die dem Herrn treu waren.
Der zweite Teil des Buches besteht aus Mitteilungen, welche Daniel selbst von Gott empfängt. Er stellt den Charakter der Häupter der Nationen dar in Beziehung zur Erde sowie ihr Verhalten denen gegenüber, welche Gott dienen werden, und endlich die Errichtung des Königreichs Gottes in der Person des Sohnes des Menschen - eines Reiches, das die Heiligen besitzen werden. Die Einzelheiten der Wege Gottes mit Seinem Volke am Ende finden sich im letzten Kapitel. Wir bemerken noch, dass in Kapitel 7 die Geschichte der westlichen Macht der Hauptsache nach dargestellt wird, in Kapitel 8 dagegen die der östlichen Macht - die Geschichte der beiden Hörner. Kapitel 9 hat zwar Jerusalem und das Volk (den sittlichen Mittelpunkt der hier erhobenen Fragen) zum Hauptgegenstand, handelt aber eben deswegen auch von der westlichen Macht, die gewaltsam in Kanaan eindringt. Von Kapitel 10 an bis zum Ende des 11. Kapitels befinden wir uns wieder im Osten; am Schluss wird berichtet, wie das Gericht über die Nationen dort ergeht, und der Überrest Israels zu sicherem, ungestörtem Genuss des Segens gelangt. Betrachten wir jetzt diese Kapitel der Reihe nach.