VW-Edition Bible (2010) - Hosea - chapter 1

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Informace o Studijní on-line bibli (SOB) (CZ)

   Aplikace, kterou právě používáte, je biblický program Studijní on-line bible (dále jen SOB) verze 2. Jedná se prozatím o testovací verzi, která je oproti původní verzi postavena na HTML5, využívá JavaScriptovou knihovnu JQuery a framework Bootstrap. Nová verze přináší v některých ohledech zjednodušení, v některých ohledech je tomu naopak. Hlavní výhodou by měla být možnost využívání knihovny JQuery pro novou verzi tooltipů (ze kterých je nově možné kopírovat jejich obsah, případně kliknout na aktivní odkazy na nich). V nové verzi by zobrazení překladů i vyhledávek mělo vypadat "profesionálněji", k dispozici by měly být navíc např. informace o modulech apod. Přehrávač namluvených překladů je nyní postaven na technologii HTML5, tzn., že již ke svému provozu nepotřebuje podporu Flash playeru (který již oficiálně např. pro platformu Android není k dispozici, a u kterého se počítá s postupným všeobecným útlumem).

© 2011-2100
 

 

Information about the "Online Bible Study" (SOB) (EN)

   Application you're using is a biblical program Online Bible Study (SOB), version Nr. 2. This is yet a testing release, which is (compared to the previous version) based on HTML5, uses JQuery JavaScript library and Bootstrap framework. The new version brings in some aspects simplifications. The major advantage should be the possibility of using JQuery for the new version tooltips (from which it is now possible to copy their content, or click on active hyperlinks). In the new version are also available informations about the modules and the like. The player of the narrated translations is now HTML5 powered (he does not need Flash player). I hope, that the new features will be gradually added.

 

 

 

Kontakt

(kontaktné informácie - contact info - Kontaktinformationen - контактная информация - informacje kontaktowe - información de contacto - πληροφορίες επικοινωνίας)

 

Diviš Libor
URL: www.obohu.cz
E-mail: infoobohu.cz
Skype: libordivis

 

 

 

VW-Edition Bible (2010)

... no information about this module ...

 

Guestbook



 

 



hudson   (27.1.2024 - 14:55)
E-mail: hudsonpotgmail.com
Hello, I would like to contact developers to tell me where I can get "portuguese almeida revised and updated (with strong’s numbers)" because I want to make a website for studies. Please, for the growth of the kingdom of God.

Lukáš Znojemský   (21.9.2022 - 09:55)
Rád tuto stránku navštěvuji a učím se z ní v posledních týdnech. Velmi mi pomohla jazykově a přiblížila mi význam některých veršů, jejichž plný význam nebo zabarvení bylo ztraceno v překladu. "Obsluha" (tady se za výraz velmi omlouvám) je pohotová a technicky znalá. Velmi doporučuji.

Carola Teach   (14.6.2022 - 19:43)
E-mail: carola24681gmail.com
Hallo Libor Vielen Dank für den Hinweis. Die kroatische Bibel reicht. Soweit ich eine Freundin verstand, ist bosnisch und kroatisch das gleiche und serbisch ähnlich, war ja früher auch ein Land, Jugoslawien , nur das eben da zwischen islamischen und traditionell christlichen Streit von aussen reingebracht und geschürrt wurde. Ich leite die kroatische Bibelsuche gleich weiter Einige können lesen, einige nicht und so ist das Super installiert, das man die Bibel auch auf Audio stellen kann. Toll ist es, das auch die Nafterli Herz Tur-Sinai Bibel in deutsch dabei ist, denn da finde ich vieles, speziell Psalm 91 als Beispiel authentischer formuliert, als in allen anderen deutschen Bibeln. Das jüdische Neue Testament von David H. Stern habe ich auch, aber die Nafterli Herz Tur-Sinai Bibel ist mir persönlich sehr wichtig. Vielen Dank Libor für diese kompakte Internet Webseiten- Arbeit für den Herrn, uns sein noch besser studieren und weiter geben zu können Shalom .

CarolaTeach   (14.6.2022 - 12:32)
E-mail: carola24681gmail.com
Wer hat diese Seite ermöglicht und wer wartet diese Seiteund bezahlt die Website Kosten ? Mit dieser Website dient ihr Gott dem Vater zum Bau der Gemeinde Gottes. Und wir wurden im Buch Korinther aufgerufen, da wo wir genährt werden, auch zu unterstützen. Ich bitte den Admin dieser Seite, mir per email die Kontonummer mitzuteilen, dass ich mit Gaben mtl.segnen kann und nicht nur fromme Sprüche loslasse, denn seit kurzem bekam ich den Link dieser Seite und arbeite sehr gerne auf dieser Seite und gebe den Link weiter. Bitte das sich der Webseitengründer meldet. Danke.

Herzlichen Dank für Ihr Angebot. Aber ich brauche Ihre Hilfe nicht, ich leide nicht an Mangel :-) Wenn Sie helfen möchten, helfen Sie bitte jemandem in Ihrer Nähe.    Libor

Carola Teach   (14.6.2022 - 12:12)
E-mail: carola24681gmail.com
Vielen Dank für diese Möglichkeit Bibel-Ausgaben vergleichen zu können. Eine sehr gut aufgebaute Strukturierung und sehr bedien- freundlich. Ich hätte eine Bittende Frage. Habt Ihr auch die bosnische Bibel oder besteht da Möglichkeit, auch für Bosnieer, Kroaten, Serben die bosnische Bibel hier zu hinterlegen. Ich habe seit 2015 sehr viel Kontakt zu Bosnierer , Kroaten, Serben und Albanern Kosovo und muß Bibelstellen immer auf google übersetzen, um ihnen die Bibel näher zu bringen, was sie dankbar annehmen, aber bei Google habe ich nie die Sicherheit, dass die Übersetzung gut geprüft ist. Kommen auch Bibeln als bosnisch - und albanische Bibeln hinzu ? Danke

Außer der bosnischen Bibel ist alles, was benötigt wird, bereits hier in der SOB (Studien Online Bible) enthalten. Diese Übersetzungen sind im Abschnitt "Andere europäische Übersetzungen" zu finden. Serbische Bibel (Kyrillisch), Serbische Bibel (Đuro Daničić, Vuk Karadžić - 1865), Albanian Bibel und Kroatische Bibel. Sie können die bosnische Bibel im PDF-Format HIER herunterladen.    Libor

Joe   (4.3.2021 - 17:49)
E-mail: joe.jace.mail.de
Hallo und vielen Dank für die hilfreiche Suchfunktion bei den hebräischen Bibeln – ich benutze sie seit Jahren zur Überprüfung der masoretischen Zählungen von Wortpaaren. Ein Schreibfehler am Ende von Josua 11,16 (Elberfelder 1905) "und das ebirge Israel und seine Niederung", es müsste heißen "und das Gebirge Israel und seine Niederung". Grüße aus Zittau / Sachsen

Danke. Natürlich hast du recht - ich habe es bereits behoben.    Libor

Josef   (4.2.2021 - 15:51)
E-mail: pepas74seznam.cz
Tak tohle mě velmi potěšilo. Je to dobře ovladatelné na rozdíl od jiných zdrojů. Děkuji moc! :)

Lukáš   (24.11.2020 - 10:02)
E-mail: lukasnemecek536gmail.com
Chyba v textu Kat. lit. překlad. Zjevení 11, 10. protože tito dva poroci jim způsobili hodně trápení.

Zdeněk Staněk   (22.8.2020 - 14:36)
E-mail: zdenek.stanekwhitepaper.bluefile.cz
Chybí 'ě': http://obohu.cz/csp.php?k=2Te&kap=3&v=4

Vskutku. Již jsem to opravil.    Libor

Ani Gallert   (4.7.2018 - 16:24)
E-mail: cactus.gomeragmail.com
Vielen, vielen Dank für diese Seite (und dass wir sie kostenfrei nutzen können)! Sie ist sehr gut gemacht und eröffnet beim Bibelstudium völlig neue Einblicke! Eine dringende Frage habe ich zur Adolf Ernst Knoch Bibel - die Begriffe, die kursiv und hell in den Versen dargestellt sind - bedeuteten diese, die Worte wurden von Knoch hinzugefügt, weil im Original nicht mehr erhalten? Oder wie ist das zu verstehen? Vielen Dank und Gottes Segen, Ani

Hallo, Ani. Kursiv und hell - das sind die Worte, die nicht im Originaltext sind, aber sie sind wichtig für das richtige Verständnis. Sie können es im VERGLEICHS-MODUS gut sehen. Schauen Sie sich zum Beispiel das Münchener Neues Testament an...     Libor

Andreas Boldt   (27.2.2018 - 05:41)
E-mail: andyp1gmx.net
Ich habe diese Seite gefunden um einfach Bibel online zu benutzen in verschiedenen Sprachen - ich bin überzeugt das Gott sein Wort bewahrt hat in allen Sprachen. Und weiß bis zum Ende hin wird sein Wort leuchten. "Denn mein Wort wird nicht leer zu mir zurückkehren..." - Gottes Segen für die segensreiche Arbeit die ihr tut. Leider kann ich kein Tscheschisch aber habe auch Bekannte in der Slowakei und bin Euch sehr verbunden im Sinne des Protestantismus. Ich benutze die Bibel jeden Tag. Andreas Boldt

Ich danke Ihnen, Andreas. Diese Anwendung ist viel mehr als nur eine Online-Bibel. Versuchen Sie bitte herauszufinden, welche Optionen und Funktionen SOB anbietet... (Anleitung) Libor

Juraj Kaličiak   (5.2.2018 - 11:06)
E-mail: juro.kaliciakgmail.com
Nech Vám pán odplatí Jeho spôsobom, toto je nejlepšia verzia práce s Božím slovom. Vyhladávanie, režim porovnávania sú skvelé. Pracujem s touto stránkou už celé roky a cítim povinnosť povzbudiť autorov, že je toto určite požehnaná práca. Veľa to používam aj na mobile, ako rýchlu online bibliu. Oceňujem odvahu vydania prekladu Jozefa Roháčka v edícii Dušana Seberíniho s doslovným prekladom Božieho mena. Výborná je možnosť porovnania s gréckymi originál textami so strongovými číslami. Buďte požehnaní bratia. Juraj

Vďaka Juraj. Je príjemné počuť, že tento biblický program používate už dlhší čas, a že ste s ním spokojný. Snažím sa SOB stále vylepšovať. Nie sú žiadni autori - je iba jeden amatér, ktorý chce (okrem bežných funkcií biblických programov) najmä sprístupniť originálny text biblie pre všetkých - aj bez znalosti biblických jazykov. Libor

John Builer   (30.1.2018 - 07:07)
E-mail: Johnbuilercontbay.com
Ganz, ganz grosse Klasse, diese Seite, besser, als alles andere!!! Vielen Dank!!! Bitte machen Sie so weiter!!! Danke! Regards, John Builer

Danke, ich schätze es wirklich ...

Zdeněk Staněk   (27.12.2017 - 15:34)
E-mail: zdenek.stanekwhitepaper.bluefile.cz
WLC 5M 6:4 v prvním slově chybí souhláska ajin a v posledním slově dálet. Díval jsem se do jiných zpracování textu WLC a tam jsou.

OK. Upravil jsem text podle textu Tanachu.

Vladimir Bartoš   (23.11.2017 - 23:15)
E-mail: bartos.vlemail.cz
Tyto stránky jsem objevil náhodou, když jsem hledal on line čtení Bible. Jsem úplně nadšený z toho, jaké jsou zde možností a chci za to poděkovat!!

Jsem rád, že Vás tento on-line biblický program tolik zaujal. Věřím, že se to ještě zlepší, když si prostudujete návod, případně novinky na Facebooku :-)

Libor Diviš   (14.10.2016 - 08:02)
Vítejte v knize hostů. Sem můžete vkládat své komentáře k nové verzi SOB (Studijní on-line bible). Jen bych Vás chtěl poprosit, abyste si předtím prostudovali návod k tomuto biblickému programu.

Welcome. Here you can write your comments relating to this new version of the online biblical program SOB (Online Bible Study) - your assessment, proposals, error notices etc.

 

 

   

VW-Edition Bible (2010)


1The Word of Jehovah that came to Hosea, the son of Beeri, in the days of Uzziah, Jotham, Ahaz and Hezekiah, kings of Judah, and in the days of Jeroboam, the son of Joash, king of Israel. 2The beginning of the Word of Jehovah by Hosea. And Jehovah said to Hosea, Go, take to yourself a wife of prostitution, and children of prostitution. For the land has committed adultery against Jehovah with great harlotry. 3So he went and took Gomer, the daughter of Diblaim, who conceived and bore him a son. 4And Jehovah said to him, Call his name Jezreel, for yet in a little while I will avenge the blood of Jezreel on the house of Jehu, and will put an end to the kingdom of the house of Israel. 5And it shall be in that day that I will break the bow of Israel in the Valley of Jezreel. 6And she conceived again and bore a daughter. And He said to him, Call her name Lo-ruhamah, for I will no longer have mercy on the house of Israel; but I will utterly take them away.  7Yet I will have mercy on the house of Judah and will save them by Jehovah their God. And I will not save them by bow nor by sword, nor by battle, by horses, nor by horsemen. 8And when she had weaned Lo-ruhamah, she conceived and bore a son. 9Then He said, Call his name Lo-ammi, for you are not My people, and I will not be your God. 10Yet the number of the sons of Israel shall be as the sand of the sea, which cannot be measured nor numbered. And it shall come to pass that in the place where it was said to them, You are not My people, it shall be said to them, you are Sons of the Living God. 11And the sons of Judah and the sons of Israel shall be gathered together, and shall appoint over themselves one head. And they shall go up out of the land; for great shall be the day of Jezreel.


Betrachtungen über die Bücher der Bibel (Synopsis) - J. N. Darby (DE)
Kapitel 1

Gleich von Anfang an wird Israel als ein Volk behandelt, welches sich im Zustande der Empörung gegen Gott befindet. Der Prophet mußte sich mit einem sittenlosen Weibe verbinden (es ist dies ohne Zweifel ein prophetisches Vorbild), dessen Lebenswandel das Verhalten des Volkes darstellen sollte. Der Sohn, welchem sie das Leben schenkt, dient vermittels des Namens, den der Prophet ihm geben muß, als ein Zeichen des Gerichts, welches Gott an dem Hause Jehus und dem Königtum Israels, mit dem es zu Ende gehen sollte, vollziehen wollte.

Nach Austilgung des Geschlechts Jehus folgten zwar noch mehrere Könige, aber tatsächlich war von da an in dem Reiche Israel alles in Verwirrung: das Königtum war verloren. Jehu hatte wohl bei der Ausrottung des Götzendienstes einen tatkräftigen Eifer bewiesen, zu welchem Gott Sich in Seiner äußeren Regierung bekennen und den Er belohnen konnte (ja zum Zeugnis dies sogar notwendigerweise tun mußte); andererseits aber ist es klar, daß die Beweggründe, von denen Jehu geleitet wurde, keineswegs rein waren. Gott zeigt deshalb, während Er in Seiner Regierung Jehu öffentlich segnete, an dieser Stelle, wo Er Seine Gedanken über jenes Werk und Seine wirkliche Wertschätzung desselben offenbart, daß Er in gerechter und heiliger Weise urteilt, und daß das, was der Mensch in das Werk hineinträgt: der Ehrgeiz, die Grausamkeit und selbst der falsche Eifer, der nichts als Heuchelei ist, da er unter dem Namen des Eifers für Jehova die Befriedigung seiner eigenen Wünsche verbirgt - mit einem Wort, daß alles das, was aus dem eigenen Ich stammt, nicht vor Seinen Augen verborgen ist, sondern seinen gerechten Lohn zu gewärtigen hat, und dies um so mehr, weil es sich hinter dem großen Namen Jehovas versteckt.

Jisreel, das einst Zeuge der Vollstreckung des Urteils Gottes an dem Hause Ahabs gewesen war, sollte jetzt den Zusammenbruch von ganz Israel sehen.

Nachher wird von dem Weibe, welches der Prophet genommen hatte, eine Tochter geboren. Gott befiehlt ihm, dieselbe Lo-Ruchama (d. h. Nicht-Begnadigte) zu nennen. Es sollte also nicht nur das Gericht an Israel vollzogen werden, sondern dieses Gericht war auch, wenn man von der Wirksamkeit der unumschränkten Gnade, die erst in den letzten Tagen eintreten sollte, absieht, ein endgültiges. Dem Königreich Israel gegenüber war die Langmut Gottes jetzt in keiner Weise mehr am Platze. Juda indessen sollte durch die Macht Gottes noch bewahrt bleiben. Ein zweiter Sohn wird Lo-Ammi (d. h. Nicht-mein-Volk) genannt; denn Gott erkannte jetzt das Volk nicht länger als das Seinige an. Juda hielt zwar diese Stellung noch eine Zeitlang inne, obwohl die zehn Stämme bereits verloren waren, hat aber schließlich durch seine Untreue die ganze Nation unter den furchtbaren Urteilsspruch gebracht, daß sie nicht länger das Volk Gottes und Jehova nicht länger ihr Gott war.

Kaum hat Gott so (in aller, Kürze, aber doch mit völliger Deutlichkeit) das Gericht, welches das Volk treffen sollte, ausgesprochen, so kündigt Er auch schon mit gleicher Klarheit Seine unumschränkte Gnade ihm gegenüber an. „Doch"", so spricht Er durch den Mund des Propheten, „die Zahl der Kinder Israel wird sein wie der Sand des Meeres, der nicht gezählt werden kann."" Diese Gnade öffnet indessen auch noch für andere die Tür, nicht nur für die Juden allein. „An dem Orte, wo zu ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk, wird zu ihnen gesagt werden: Kinder des lebendigen Gottes [1]."" Daß diese Stelle auf die Nationen anzuwenden ist, erklärt der Apostel in Rö 9, 24 - 26, wo er den Schluß des zweiten Kapitels unseres Propheten als Ausdruck der Gnade den Juden gegenüber, dagegen den vorliegenden Vers als solchen Ausdruck den Heiden gegenüber anführt, während Petrus in 1. Pet 2, 10 , indem er nur zu bekehrten Juden redet, nur den Schluß von Kapitel 2 anführt. Es unterliegt keinem Zweifel, daß in den letzten Tagen auch die Juden diesem Grundsatz gemäß werden angenommen werden; indessen drückt Sich hier - wie auch in einer Menge anderer, von dem Apostel angeführter Stellen - der Heilige Geist in einer solchen Weise aus, daß die Worte auch auf die Zulassung der Nationen ihre Anwendung finden können, wenn einmal die von Gott dafür vorausgesehene Zeit gekommen sein wird. Hier geht Gott aber noch weiter und kündigt an, daß sowohl die Kinder Juda als auch die zehn Stämme - dann wieder vereinigt und einem Haupte unterworfen - an dem großen Tage der Saat Gottes [2] zurückkehren würden. Wir lesen hier, daß sie „aus dem Lande heraufziehen"" werden. Man hat gemeint, dies weise auf die Rückkehr des Volkes aus einem fremden Lande hin, aber wie mir scheint, soll mehr dadurch ausgedrückt werden, daß alle als ein Volk zu ihren Festfeiern hinaufziehen werden.

Es wird also hier das Gericht über ein verderbtes und treuloses Volk und sodann die Gnade, wie sie zunächst den Nationen und später auch Israel als Volk gegenüber in Ausübung kommen soll, klar und deutlich angekündigt; allerdings geschieht dies nur mit kurzen Worten, jedoch enthalten dieselben die ganze Reihenfolge dessen, was Gott zu tun gedachte.

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Fußnoten:

[1] Man beachte wohl, daß es nicht heißt: „sie werden mein Volk sein“ (ein Ausdruck, der weniger auf die heidnischen Völker passen würde), sondern vielmehr: „Kinder des lebendigen Gottes“, womit gerade das besondere Vorrecht bezeichnet wird, welches denen durch die Gnade zuteil geworden ist, welche von der Auferstehung Christi an zu der Erkenntnis des Herrn gelangt sind.

[2] Das ist die Bedeutung des Wortes „Jisreel“, oder noch genauer: „Gott wird säen.“

Die kleinen Propheten

Bevor ich mit der Betrachtung der kleinen Propheten beginne, möchte ich über die prophetischen Schriften im allgemeinen einiges bemerken und besonders auf die in denselben behandelten Gegenstände aufmerksam machen. Diese Bücher lassen sich nämlich nach den Gegenständen, von denen darin die Rede ist und die oft mit der Zeit, in der sie abgefaßt wurden, zusammenhängen, in vier Hauptklassen einteilen.

Zu der ersten gehören diejenigen, welche das große entscheidende Ereignis der Einnahme Jerusalems und dessen Folgen behandeln. Es sind dies Jeremia, Hesekiel und Daniel, also alle großen Propheten, mit Ausnahme von Jesaja. Ich rechne das Buch Daniel mit dazu - obgleich in diesem hauptsächlich von dem die Rede ist, was sich unter der Herrschaft der Nationen bis zum Kommen des Herrn ereignen sollte -, weil jenes Ereignis tatsächlich den Wechsel in der Regierung der Welt herbeiführte, indem es das auserwählte Volk auf dem Wege des Gerichts beiseite setzte. Ferner hat Daniel, wenn er von den Nationen spricht, stets die Tatsache im Auge, daß die heidnische Herrschergewalt an die Stelle derjenigen getreten war, welche Gott bis dahin in Israel ausgeübt hatte; zugleich gedenkt er dabei immer der zukünftigen Bestimmung des Volkes Israel.

Die zweite Klasse umfaßt diejenigen Propheten, die von dem Gericht reden, das die Nationen als solche treffen sollte. Es sind dies Jona, Nahum und Obadja.

Die dritte Klasse behandelt den gänzlichen Zusammenbruch Israels sowie das Schicksal, welches Juda bereits drohte, wie Jesaja, Hosea, Amos und Micha. Sie kündigen ein Strafgericht an, welches über das Volk kommen sollte, und legen außerdem mehr oder weniger ausführlich dar, wie Gott schließlich Seine Gnade erweisen will. Ausgenommen Amos, der unter der Regierung Ussijas (früher als die drei anderen) weissagte, gehören sie den Tagen Ussijas, Jothams, Ahas’ und Hiskias an. Die Geschichte dieses letzteren Königs tritt in diesen Weissagungen als besonderer Zeitabschnitt hervor; denn unter der Regierung Hiskias führte der Assyrer den Untergang des Reiches Israel herbei und bedrohte Jerusalem.

Den Schluß bilden Haggai, Sacharja und Maleachi, welche nach der Gefangenschaft des Volkes weissagten, und zwar die beiden ersteren in der Absicht, das Volk zu ermuntern, der letztere, um Zeugnis von der Untreue der Juden abzulegen, die aus der Gefangenschaft zurückgekehrt waren, und um auf das Zeugnis und das Gericht der letzten Tage hinzuweisen, durch welche der Überrest von den ihn umgebenden Gottlosen abgesondert werden würde.

Joel und Habakuk habe ich nicht aufgeführt, weil jeder dieser beiden Propheten seinen besonderen Charakter hat; sie reden nicht, wie Nahum und Obadja, von dem Gericht über die Nationen, und es fehlt bei ihnen auch jede Zeitangabe, aus welcher sich erkennen ließe, daß sie an den Zustand Israels zu ihrer Zeit anknüpften oder denselben besonders im Auge hätten. Sie beschreiben beide, und zwar jeder in einer ihm eigentümlichen Weise, die Gerichte, welche die letzten Tage bringen werden. Joel spricht von einem besonderen Einfall ins Land Israel sowie von dem Gericht der Nationen, welches um die gleiche Zeit zur Ausführung kommen soll, und bringt die Segnung Israels mit demselben in Verbindung. Bei Habakuk dagegen benutzt der Geist die Gelegenheit, die Ihm ein besonderes Gericht darbietet, dazu, die geistlichen Gefühle und Herzensübungen zum Ausdruck kommen zu lassen, welche durch den Anblick des Bösen sowie des daraus hervorgehenden Gerichts hervorgerufen werden, und zeigt, welches der Zustand einer Seele ist, die von Gott über diese Erscheinungen belehrt ist.

Wollen wir demnach die in den Propheten behandelten Gegenstände ihrer Bedeutung nach übersichtlich zusammenstellen, so haben wir erstlich das Gericht über das Volk im allgemeinen (wobei indessen das Haus Davids zeitweilig verschont wird, indem Gott einen Hiskia erweckt) und im Anschluß daran die Ankündigung des Erscheinens des wahren Sohnes Davids. Dies ist in Hosea, Amos, Jesaja und Micha enthalten. Der zweite Gegenstand ist das Hereinbrechen des Gerichts über Jerusalem und die Übertragung der Herrschaft an die Nationen, indem das Volk Gottes gänzlich beiseite gesetzt wird. Hiervon handeln Jeremia, Daniel und Hesekiel. Letzterer bespricht außerdem alle wichtigen Grundsätze des Verhältnisses zu Gott sowie die zukünftige Bestimmung des ganzen Israel, sowohl was das Land als auch was das Volk betrifft. Drittens finden wir das Gericht der Welt. Dies tritt uns bei Jona, Nahum und Obadja entgegen. Das vierte endlich ist die Verwüstung, welche in den letzten Tagen durch das von Norden kommende Heer bewirkt werden wird, sowie das Gericht der Nationen, worauf die zeitliche Segnung Israels und (infolge der Ausgießung des Geistes) auch die Segnung alles Fleisches folgt. Das ist der Inhalt von Joel. Fünftens sehen wir, wie das Volk Gottes durch die erfolgreiche Gewalttätigkeit des Mannes gezüchtigt wird, welchem Gott zu diesem Zweck die Macht in die Hände gegeben wird. Der Geist des Propheten, der von dem Bösen, das er inmitten des Volkes wahrnimmt - besonders wenn er sehen muß, wie die grausamen Feinde desselben es unterdrücken - ganz überwältigt ist, erkennt, daß der Gerechte durch Glauben leben wird; er sieht ein, daß es solcher Unterdrückung bedurfte, um das Böse zu züchtigen und um den Hochmut des Menschen auf den Höhepunkt der Bosheit gelangen zu lassen, durch den das Gericht herbeigeführt wird, welches diesem Hochmut für immer ein Ende bereitet. Dies finden wir bei Habakuk. In dem letzten Kapitel dieses Propheten kommen die Gefühle zum Ausdruck, welche die Frucht solcher Belehrung sind: wir sehen dort, wonach der Glaube sich sehnt, wessen er sich erinnert und worauf er sich stützt - ein Glaube, der inmitten all der Übungen, die in den Herzen der Treuen durch die Geschichte des Volkes Gottes hervorgerufen werden, seinen Ruhepunkt in Gott Selbst findet. Das ist der kostbare Trost, welcher der Seele bleibt, wenn sie sich alles das vergegenwärtigt, was sich mit dem Namen Gottes schmückt! - Endlich, sechstens, haben wir noch solche prophetische Bücher, deren Inhalt sich auf die besondere Lage der Juden bezieht, als sie im Blick auf das bevorstehende Kommen Christi nach Jerusalem zurückgebracht worden waren. Hierbei werden zugleich die Folgen jenes Kommens erwähnt sowie auch die Folgen der Verantwortlichkeit des Volkes selbst im Hinblick auf die Umstände, in denen es sich damals schon befand. Diese Dinge finden wir in Haggai, Sacharja und Maleachi.

Außerdem bleiben noch einige Einzelheiten zu erwähnen übrig. Bei Jona wird uns in besonders auffallender Weise die gnädige Geduld vor Augen gestellt, welche Gott einer Welt stolzer, gleichgültiger Sünder gegenüber beweist, und zwar im Gegensatz zu der Ungeduld des Mannes, dem die Aussprüche Gottes anvertraut waren und der dies um seiner Selbstbefriedigung willen erfüllt zu sehen wünschte, selbst wenn dies durch die Ausführung des Gerichts geschehen mußte, welches die Gnade aufheben wollte, sobald sich die Gegenstände desselben demütigten.

Nahum zeigt uns andererseits, daß dieses Gericht schließlich doch ausgeführt werden muß. Das Erbarmen, welches nur die eine Wirkung hat, daß es zur Verherrlichung Gottes dient, muß endlich einem Gericht Platz machen, welches unabänderlich und für immer allem, was sich gegen Gott erheben will, ein Ende bereiten wird.

Bei Obadja tritt uns nicht dieser sich allgemein und öffentlich zeigende Hochmut der Welt entgegen; wir sehen dort vielmehr den Haß gegen das Volk Gottes, wie er namentlich bei solchen zutage trat, die äußerlich mit demselben in Verbindung standen und ihrer Abstammung nach das Anrecht auf das Erbteil des Erstgeborenen für sich in Anspruch nahmen.

Was Gott uns in diesen Propheten von Seinem Verhalten der Welt gegenüber sowie von Seinen Gedanken über dieselbe mitteilt, ist sehr bemerkenswert. Jona stellt uns vor Augen, was in dem Ausdruck „ein treuer Schöpfer"", der bei Petrus vorkommt, liegt. Jesaja brachte, wie wir bemerkt haben werden, in ausführlicher Weise die Wege zur Darstellung, welche Gott in bezug auf Christum und mit Israel einschlagen will, und zeigte uns ferner, wie diese beiden Gegenstände sowohl untereinander als auch mit dem Gericht der Welt in Verbindung stehen. Dieses Buch gewährt deshalb einen umfassenden Einblick in die Absichten der Regierung Gottes.

Die drei anderen großen Propheten belehren uns über die unermeßliche Bedeutung jenes großen Wendepunktes in der Geschichte der ganzen Welt, jenes entscheidenden Augenblickes, da Jehova aufhörte, die Herrschaft über dieselbe aus der Mitte Seines Volkes heraus auszuüben und den Sitz Seiner Macht in die Mitte der Nationen verlegte, indem Er diese Macht den Händen der Menschen übergab.

Von Amos und Hosea erhalten wir wertvollen Aufschluß über die Regierung Gottes, wie Er dieselbe dem Verhalten des Menschen entsprechend ausübt. Der Bibelleser findet bei ihnen eine treffende Schilderung des Zustandes des Volkes zur damaligen Zeit und hat somit die Tatsachen vor Augen, um derer willen das von Gott verhängte Gericht hereinbrechen mußte; es werden ihm also nicht nur die Tatsachen gezeigt, welche eine Folge der Handlungen Gottes sein würden, sondern auch das Verhalten, um dessentwillen Er Seinem Volke gegenüber so handeln mußte. Diese Darlegung des Verhaltens des Volkes ist sehr beachtenswert und zugleich demütigend für das Herz.

Micha ist (wie Jesaja) zwar auch mit denselben Gegenständen beschäftigt, verweilt aber mehr bei den Verheißungen, die mit Christo in Verbindung stehen, kraft welcher das Volk aus dem Zustande, in den es die Sünde sowie das Gericht Gottes über dieselbe gebracht hatten, wieder erhoben werden soll. Ich habe wohl schon darauf hingewiesen, daß der Anfang von Jesaja, obwohl dort auch von dem Herrn Jesu die Rede ist, doch der Hauptsache nach Juda, Israel und die Nationen zum Gegenstande hat, während der Schluß des Buches sich besonders mit Christo und den Folgen Seiner Verwerfung seitens des Volkes beschäftigt.

Daß die drei Propheten, welche nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft weissagten, ebenfalls mit den letzterwähnten zwei Gegenständen beschäftigt sind, geht wohl schon aus dem weiter oben über sie Gesagten hervor.

Haggai und Sacharja weisen auf den Messias hin, der letztere unter Hinzufügung mancher Einzelheiten. Bei Maleachi treten mehr der Zustand und das Endschicksal des Volkes hervor, und zwar steht das Ganze in Verbindung mit den letzten Tagen [1].

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Fußnoten:

[1] Ich möchte dem, was ich im Anfang der Betrachtung des Propheten Jesaja über die Weissagung im allgemeinen gesagt habe, hier noch einiges mehr ins einzelne Gehende und Genauere in Form einer Anmerkung hinzufügen.

In der Weissagung tritt Gottes unumschränkte Gnade durch ein Zeugnis ins Mittel, um Seine Verbindung mit Seinem Volke aufrechtzuerhalten, wenn letzteres in der verantwortlichen Stellung, welche es Gott gegenüber innehatte, gefehlt hat, so daß sein Verhältnis zu Gott, wie es aufgrund jener Stellung bestand, abgebrochen ist, und bevor Gott irgendein neues Verhältnis durch Seine Macht in Gnade hergestellt hat. Die Gegenstände der Weissagung sind daher folgende:

Erstens die Wege Gottes in Seiner Regierung auf Erden in der Mitte Israels; zweitens die Einzelheiten des sittlichen Verhaltens des Volkes, wodurch sein Verderben herbeigeführt worden ist; drittens, wie Gott am Ende in Gnade durch den Messias ins Mittel tritt, um Sein Volk kraft Seiner Macht in einen Zustand ungestörter Segnung zu bringen.

Mit diesen Hauptgegenständen verbinden sich zwei andere Dinge: erstlich das Gericht der Nationen, welches nötig war, um Israel in sein Land einzusetzen, und dann die Verwerfung Christi seitens der Juden bei Seinem ersten Kommen in diese Welt.

Endlich noch war Israel der Mittelpunkt und Schlußstein des Systems gewesen, welches aufgerichtet wurde, nachdem Noahs Nachkommen wegen ihres zu Babel bewiesenen Hochmuts von dem Gericht getroffen worden waren. In diesem System befanden sich der Thron und der Tempel Gottes zu Jerusalem: ersterer als der Sitz göttlicher Herrschermacht über alle Nationen, letzterer als der Ort, wohin dieselben kommen sollten, um Den, der zwischen den Cherubim thronte, anzubeten. Nachdem Israel es jedoch an dem Gehorsam hatte fehlen lassen, der unbedingt vorhanden sein mußte, wenn es den Segen Gottes genießen und wenn jene Ordnung der Dinge auf Erden, wie sie von Gott anerkannt war, fortbestehen sollte, wurde in der Person Nebukadnezars ein anderes System aufgerichtet, in welchem dem Menschen die oberste Gewalt anvertraut ist. Die Weissagung handelt daher auch von diesem System und von seinem Verhalten dem Volke Gottes auf Erden gegenüber.

Diese neue Macht nun hat die Schuld der Empörung gegen Gott auf sich geladen und sich mit Israel in der Verwerfung Christi verbunden, und sie wird sich am Ende der Tage in vollem Aufruhr gegen Gott erheben. Deshalb wird sie auch zugleich mit den Juden gerichtet werden, mit denen sie sich im Bösen einsgemacht hat.

Der Leser wird verstehen, daß sich das Gesagte nur auf die alttestamentliche Prophezeiung bezieht, mit der wir eben beschäftigt sind. Indes entsteht hier unwillkürlich die Frage, inwieweit sich die neutestamentliche Weissagung von der ersteren unterscheidet. In Beantwortung dieser Frage möchte ich bemerken, daß die Versammlung (Gemeinde) nicht der Schauplatz der irdischen Regierung Gottes ist, daß sie vielmehr in den himmlischen Örtern sitzt; die Weissagung kann daher jetzt nicht das Mittel sein, durch welches der Geist, wie einst bei Israel, unmittelbar auf den Zustand derselben einwirkt. Die Mitteilungen, welche die Versammlung empfängt, gehen unmittelbar von dem Vater und dem Herrn aus, wie dies dem Verhältnis entspricht, in welchem sie zu Beiden steht, so wie in früheren Tagen die Weissagung dem Verhältnis entsprach, in welchem sich die Juden befanden. indessen kann der Geist in der Versammlung im voraus auf die Zeit hinblicken, da der Verfall des äußeren Systems der Wiedereinführung der unmittelbaren Regierung Gottes in der Person Christi den Weg bahnen wird. Das ist im allgemeinen der Inhalt des Buches der Offenbarung. Zunächst sehen wir dort das Abweichen der Versammlung von seinen ersten Anfängen an, bis sie völlig verworfen wird, sodann wie Gott der Welt gegenüber verfährt. Aus diesem Grunde besitzen wir auch die Weissagungen, in denen der Verfall und das Verderben der Versammlung, wie sie nach dem Weggang der Apostel eingetreten sind, vorausgesagt werden, wie 1. Tim 4, 2; 2. Tim 3; 2. Thes 2 Von dem Verfall selbst ist in den Briefen des Johannes und des Judas sowie im 2.Petrus briefe die Rede.

Hiermit steht noch ein anderer Gegenstand in Verbindung, der die Veranlassung ist, daß wir Weissagungen aus dem Munde des Herrn Selbst besitzen, an welchen Gegenstand Jakobus anknüpft, wiewohl derselbe nicht die Versammlung im eigentlichen Sinne angeht. Es ist dies die Beziehung, in welcher Christus als Diener der Beschneidung zu dem jüdischen Volke steht. Hiervon handeln Matthäus 24 , die entsprechenden Abschnitte in Markus und Lukas sowie selbst Matthäus 10 von Vers 15 bis zum Ende des Kapitels; in letzterem Abschnitt wird das Teil des Überrestes während der ganzen Zeit seines Dienstes in Israel bis zum Kommen des Herrn geschildert. Der innere Verfall der Versammlung auf Erden sowie die Geschichte des Überrestes bilden demnach die Zwischenglieder, vermittels welcher sowohl unsere Tage als auch Christi Sendung an Israel mit Seinem Kommen in den letzten Tagen in Verbindung stehen.

Einleitung

Der Prophet Hosea weissagte während desselben Zeitraumes wie Jesaja, indessen beschäftigt er sich mehr mit dem damaligen Zustande des Volkes. Besonders hat er hierbei Israel im Auge, wiewohl er auch oft von Juda redet. Seine Weissagung ist von einfacherer Art als diejenige Jesajas. Dagegen ist seine Redeweise außerordentlich kräftig und voll von unvermittelten Übergängen. Die Regierung des Königs von Israel, welche als Zeitbestimmung der Weissagung angegeben wird, war für jenen Teil des Landes ein Augenblick äußeren Wohlergehens. Aus der Weissagung selbst werden wir erfahren, wie es innerlich stand. Gott ertrug in Seiner Geduld eine geraume Zeit die Auflehnung Seines Volkes gegen Ihn, da Ihn die Bedrängnis desselben jammerte (vgl. 2. Kön 17). Indessen dauerte dies nur so lange, wie jene Geduld ein Zeugnis von dem wahren Wesen des Gottes, der sie ausübte, sein, und solange sie nicht als eine Leugnung Seiner Heiligkeit und Gerechtigkeit oder als eine Billigung der Sünde aufgefaßt werden konnte; d. h. also, solange es noch möglich war, das Volk zu segnen, ohne damit jedes wahre Zeugnis (auch selbst den Heiden gegenüber) von dem, was Gott ist, aufgeben zu müssen; mit einem Wort, solange, bis „keine Heilung mehr war"".

Der Zeitraum, währenddessen Jerobeam regierte, begann einige Jahre vor der Regierungszeit des Ussija und der auf ihn folgenden Könige von Juda. Vierzehn Jahre vor dem Ende von Jerobeams Regierung bestieg Ussija den Thron und regierte zweiundfünzig Jahre. Jotham regierte sechzehn, Ahas sechzehn, Hiskia neunundzwanzig Jahre. Hosea weissagte also mehr als fünfzig Jahre [1], vielleicht noch länger, und war während dieser langen Zeit ein Zeuge der Empörung Israels gegen Jehova. Die Ungerechtigkeit des Volkes, welches er liebte und dessen Wohlergehen ihm am Herzen lag, da es das Volk Jehovas war, schmerzte ihn tief und brach ihm das Herz.

Die Weissagung Hoseas zerfällt in zwei Teile. In dem ersten werden die Absichten Gottes im Blick auf Israel enthüllt; die zweite enthält dagegen Vorstellungen, welche der Prophet dem Volke im Namen Jehovas macht. In dem letzteren Teil redet er öfters von Israel als einem Ganzen, öfters unterscheidet er auch zwischen Israel (oder Ephraim) und Juda. Ich finde jedoch nicht, daß er sich unmittelbar an Ephraim (d. h. an die zehn Stämme) wendet. Er redet wohl von Ephraim, aber nicht zu Ephraim. Überdies trägt seine Weissagung mehr den Charakter einer anhaltenden Wehklage, in welcher sich sein Jammer über den Zustand des Volkes äußert, während er gleichzeitig alles darlegt, was Gott mit demselben getan hatte und noch tun wollte. Eine Ausnahme hiervon macht nur das 14. Kapitel, in welchem der Prophet Israel auffordert, eine solche Buße zu tun, wie sie tatsächlich in den letzten Tagen zutage treten wird.

Der erste Teil, in welchem also Offenbarungen über die Absichten Gottes in bezug auf Israel enthalten sind, wird durch die drei ersten Kapitel gebildet.

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Fußnoten:

[1] Zum Teil, möglicherweise sogar der Hauptsache nach, fiel die Regierung Jothams mit derjenigen Ussijas, der als ein Aussätziger beiseite gesetzt wurde, zusammen.


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