David, ein Mann nach dem Herzen Gottes

Die Bibel spricht von David (König David) als von einem Manne nach dem Herzen Gottes (1. Samuel 13,14: nun aber wird dein Königtum nicht bestehen. Jehova hat sich einen Mann gesucht nach seinem Herzen, und Jehova hat ihn zum Fürsten über sein Volk bestellt; denn du hast nicht beobachtet, was Jehova dir geboten hatte.). Gut möglich, dass auch Sie gerne „ein Mann nach dem Herzen Gottes“ wären, ähnlich wie König David. Schauen wir uns also einmal an, was für ein Mann dieser David eigentlich war und was ihn von den übrigen Menschen und den übrigen Dienern Gottes unterschied (das sollte uns gleichzeitig dabei helfen, etwas über das Herz Gottes zu erfahren…).


Wie mag das wohl in realiter ausgesehen haben, als David diesem drei Meter großen gepanzerten Muskelberg namens Goliath entgegenzutreten? David rühmte sich nicht seiner eigenen Geschicklichkeit und Kraft, sondern gestand offen ein, dass der Ruhm alleine Gott zukommt. David ging in diesen Kampf im Namen Jehovas (יהוה). Es war diese seltsame Kombination aus Demut und Gottesglauben, die diesen Jüngling schon einige Male vorher sogar gegen Löwen und Bären hatte bestehen lassen.


1. Samuel 17,34-37: Da sprach David zu Saul: Dein Knecht weidete das Kleinvieh für seinen Vater; kam nun ein Löwe oder ein Bär und trug ein Stück von der Herde fort, so lief ich ihm nach und schlug ihn und entriß es seinem Rachen; und erhob er sich wider mich, so ergriff ich ihn bei dem Barte und schlug ihn und tötete ihn. Sowohl den Löwen als auch den Bären hat dein Knecht erschlagen; und dieser Philister, dieser Unbeschnittene, soll sein wie einer von ihnen, weil er die Schlachtreihen des lebendigen Gottes verhöhnt hat! Und David sprach: Jehova, der mich aus den Klauen des Löwen und aus den Klauen des Bären errettet hat, er wird mich aus der Hand dieses Philisters erretten. Und Saul sprach zu David : Gehe hin, und Jehova sei mit dir!


1. Samuel 17,45-47: Und David sprach zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert und mit Speer und mit Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen Jehovas der Heerscharen, des Gottes der Schlachtreihen Israels, den du verhöhnt hast. An diesem Tage wird Jehova dich in meine Hand überliefern, und ich werde dich erschlagen und dein Haupt von dir wegnehmen; und die Leichname des Heeres der Philister werde ich an diesem Tage den Vögeln des Himmels und dem Wilde der Erde geben; und die ganze Erde soll erkennen, daß Israel einen Gott hat. Und diese ganze Versammlung soll erkennen, daß Jehova nicht durch Schwert und durch Speer rettet; denn Jehovas ist der Streit, und er wird euch in unsere Hand geben!


Kurz gesagt: David verließ sich nicht auf sich selbst, sondern auf seinen Gott. Er stützte sich nicht auf seine vielen Soldaten, sondern suchte immer nur Gottes Führung und Hilfe:

1. Chronik 14,8-17: Und als die Philister hörten, daß David zum König über ganz Israel gesalbt worden war, da zogen alle Philister herauf, um David zu suchen. Und David hörte es und zog ihnen entgegen. Und die Philister kamen und breiteten sich aus im Tale Rephaim. Und David befragte Gott und sprach: Soll ich wider die Philister hinaufziehen, und wirst du sie in meine Hand geben? Und Jehova sprach zu ihm: Ziehe hinauf, und ich werde sie in deine Hand geben. Da zogen sie hinauf nach Baal-Perazim, und David schlug sie daselbst; und David sprach : Gott hat meine Feinde durch meine Hand durchbrochen, gleich einem Wasserdurchbruch. Daher gab man jenem Orte den Namen Baal-Perazim. Und sie ließen daselbst ihre Götter; und David gab Befehl, und sie wurden mit Feuer verbrannt. Und die Philister zogen wiederum herauf und breiteten sich aus im Tale. Und David befragte Gott abermals; und Gott sprach zu ihm: Du sollst nicht hinaufziehen ihnen nach; wende dich von ihnen ab, daß du an sie kommst, den Bakabäumen gegenüber. Und sobald du das Geräusch eines Daherschreitens in den Wipfeln der Bakabäume hörst, alsdann sollst du zum Angriff schreiten; denn Gott ist vor dir ausgezogen, um das Heerlager der Philister zu schlagen. Und David tat, so wie Gott ihm geboten hatte; und sie schlugen das Heerlager der Philister von Gibeon bis nach Geser. Und der Name Davids ging aus in alle Länder, und Jehova legte die Furcht vor ihm auf alle Nationen.


David schrieb seine Siege sein Leben lang stets Gott zu, nie sich selbst. Schauen wir uns einmal jenen Teil der Geschichte an, wo er die Kriegsbeute auch an jene verteilen ließ, die, da sie am Ende ihrer körperlichen Kräfte angelangt waren, an der betreffenden Schlacht gar nicht hatten teilnehmen können:

1. Samuel 30,21-25: Und David kam zu den zweihundert Männern, die zu ermattet gewesen waren, um David nachzufolgen, und die sie am Bache Besor zurückgelassen hatten; und sie zogen aus, David und dem Volke entgegen, das bei ihm war; und David trat zu dem Volke und fragte sie nach ihrem Wohlergehen. Und jeder böse und nichtswürdige Mann von den Männern, die mit David gezogen waren, hob an und sprach : Darum daß sie nicht mit uns gezogen sind, wollen wir ihnen von der Beute, die wir entrissen haben, nichts geben, als nur einem jeden sein Weib und seine Kinder, daß sie sie wegführen und hingehen. Aber David sprach : Tut nicht also, meine Brüder, mit dem, was Jehova uns gegeben hat; und er hat uns behütet und die Schar, die über uns gekommen war, in unsere Hand gegeben. Und wer wird in dieser Sache auf euch hören? Denn wie das Teil dessen, der in den Streit hinabzieht, so soll auch das Teil dessen sein, der bei dem Geräte bleibt: gemeinsam sollen sie teilen. Und so geschah es von jenem Tage an und hinfort; und er machte es zur Satzung und zum Recht für Israel bis auf diesen Tag.


Ein weiteres Zeichen seiner Demut war, dass er immer er selbst war und sich zusagen nie hinter einer Rolle versteckte. Auch als er zum König gesalbt wurde, stieg ihm das nicht zu Kopfe. Selbst auf seine Würde war er nicht bedacht. Er schämte sich keineswegs, Gott mit Tanz und Gesang laut zu feiern und sich an Ihm zu erfreuen:

2. Samuel 6,5: Und David und das ganze Haus Israel spielten vor Jehova mit allerlei Instrumenten von Zypressenholz, und mit Lauten und mit Harfen und mit Tamburinen und mit Sistren und mit Zimbeln.

2. Samuel 6,14-23: Und David tanzte mit aller Kraft vor Jehova, und David war mit einem leinenen Ephod umgürtet. Und David und das ganze Haus Israel brachten die Lade Jehovas hinauf mit Jauchzen und mit Posaunenschall. Und es geschah, als die Lade Jehovas in die Stadt Davids kam, da schaute Michal, die Tochter Sauls, durchs Fenster; und sie sah den König David vor Jehova hüpfen und tanzen, und sie verachtete ihn in ihrem Herzen. Und sie brachten die Lade Jehovas hinein und stellten sie an ihren Ort innerhalb des Zeltes, das David für sie aufgeschlagen hatte. Und David opferte Brandopfer und Friedensopfer vor Jehova. Und als David das Opfern der Brandopfer und der Friedensopfer beendigt hatte, segnete er das Volk im Namen Jehovas der Heerscharen. Und er verteilte an das ganze Volk, an die ganze Menge Israels, vom Manne bis zum Weibe, an einen jeden einen Brotkuchen und einen Trunk Wein und einen Rosinenkuchen. Und das ganze Volk ging hin, ein jeder nach seinem Hause. Und als David zurückkehrte, um sein Haus zu segnen, ging Michal, die Tochter Sauls, hinaus, David entgegen, und sprach : Wie hat der König von Israel sich heute verherrlicht, da er sich heute vor den Augen der Mägde seiner Knechte entblößt hat, wie sich nur einer der losen Leute entblößt! Da sprach David zu Michal : Vor Jehova, der mich vor deinem Vater und vor seinem ganzen Hause erwählt hat, um mich als Fürst zu bestellen über das Volk Jehovas, über Israel, ja, vor Jehova will ich spielen; und ich will noch geringer werden denn also, und will niedrig sein in meinen Augen; aber bei den Mägden, von denen du sprichst, bei ihnen werde ich geehrt sein. Michal aber die Tochter Sauls, hatte kein Kind bis zum Tage ihres Todes.


David war ein sehr entschlossener Mann und Kämpfer, aber er war – von Ausnahmen abgesehen – auch bereit, auf seine Diener zu hören. Nachdem er zum König von Israel gesalbt worden war, mutierte er über Nacht nicht etwa zu jemandem, der schon „überall war und alles kennt“, vielmehr freute er sich mit den anderen zusammen, beispielsweise wenn es um die Bundeslade ging:

1. Chronik 13,2-4: Und David sprach zu der ganzen Versammlung Israels : Wenn es euch gut dünkt, und wenn es von Jehova, unserem Gott, ist, so laßt uns allenthalben umhersenden zu unseren übrigen Brüdern in allen Landen Israels, und mit ihnen zu den Priestern und zu den Leviten in den Städten ihrer Bezirke, daß sie sich zu uns versammeln. Und wir wollen die Lade unseres Gottes zu uns herüberholen; denn wir haben sie in den Tagen Sauls nicht befragt. Und die ganze Versammlung sprach, daß man also tun sollte; denn die Sache war recht in den Augen des ganzen Volkes.


David zeichnete sich nicht nur durch einen ungewöhnlichen Glauben und Demut aus, sondern auch durch seine große Sensibilität. Die Psalmen sind voll davon, wie er „Gott sein Herz ausschüttet“. Die Bücher, die sein Leben beschreiben, zeigen uns David als einen sensiblen Mann voller Emotionen. In der heutigen Zeit gilt es häufig als ein Zeichen von Schwäche, wenn ein Mann weint. Wie war das bei David, der keine Angst kannte, wenn er es im Namen Gottes mit Bären, Löwen Goliaths und anderen Feinden in Überzahl aufnahm? Lesen wir dazu den Vers, der die Abschiedsszene zwischen David und Jonathan schildert:

1. Samuel 20,41: Der Knabe ging, und David machte sich auf von der Südseite her und fiel auf sein Antlitz zur Erde und beugte sich dreimal nieder; und sie küßten einander und weinten miteinander, bis David über die Maßen weinte.


Und schauen wir uns noch einige weitere Beispiele für Davids Sensibilität an, aber achten wir dabei einmal darauf, wie er reagiert, wenn ihn etwas quält:

1. Samuel 30,3-6: Und David und seine Männer kamen zu der Stadt; und siehe, sie war mit Feuer verbrannt, und ihre Weiber und ihre Söhne und ihre Töchter waren gefangen weggeführt. Da erhoben David und das Volk, das bei ihm war, ihre Stimme, und sie weinten, bis keine Kraft mehr in ihnen war zu weinen. Und auch die beiden Weiber Davids waren gefangen weggeführt, Achinoam, die Jisreelitin, und Abigail, das Weib Nabals, des Karmeliters. Und David war in großer Bedrängnis, denn das Volk sprach davon, ihn zu steinigen; denn die Seele des ganzen Volkes war erbittert, ein jeder um seine Söhne und um seine Töchter. Aber David stärkte sich in Jehova, seinem Gott.


2. Samuel 3,30-37: So haben Joab und Abisai, sein Bruder, Abner ermordet, weil er ihren Bruder Asael zu Gibeon im Streit getötet hatte. Und David sprach zu Joab und zu allem Volke, das mit ihm war: Zerreißet eure Kleider und umgürtet euch mit Sacktuch, und klaget vor Abner her! Und der König David ging hinter der Bahre her. Und sie begruben Abner zu Hebron; und der König erhob seine Stimme und weinte am Grabe Abners, und das ganze Volk weinte. Und der König stimmte ein Klagelied an über Abner und sprach: Mußte, wie ein Tor stirbt, Abner sterben? Deine Hände waren nicht gebunden, und nicht in eherne Fesseln gelegt deine Füße. Wie man fällt vor Söhnen der Ungerechtigkeit, so bist du gefallen! Da weinte alles Volk noch mehr über ihn. Und alles Volk kam, um David zu bewegen, daß er Brot esse, während es noch Tag war. Aber David schwur und sprach: So soll mir Gott tun und so hinzufügen, wenn ich vor Untergang der Sonne Brot oder irgend etwas koste! Und alles Volk nahm es wahr; und es war gut in ihren Augen, wie alles, was der König tat, gut war in den Augen des ganzen Volkes. Und das ganze Volk und ganz Israel erkannten an jenem Tage, daß es nicht von dem König ausgegangen war, Abner, den Sohn Ners, zu töten.


David war auch für sein musikalisches (und ich würde hinzufügen wollen: auch für sein dichterisches) Talent bekannt. Er war ein hervorragender Sänger, Zitherspieler und Autor eines beträchtlichen Teils der Psalmen:

1. Samuel 16,23: Und es geschah, wenn der Geist von Gott über Saul kam, so nahm David die Laute und spielte mit seiner Hand; und Saul fand Erleichterung, und es wurde ihm wohl, und der böse Geist wich von ihm.

2. Samuel 23,1: Und dies sind die letzten Worte Davids : Es spricht David, der Sohn Isais, und es spricht der hochgestellte Mann, der Gesalbte des Gottes Jakobs und der Liebliche in Gesängen Israels:


Als Saul und sein Sohn Jonathan in der Schlacht gefallen waren, komponierte David ein Klagelied und trug es auch sogleich vor:

2. Samuel 1,17: Und David stimmte dieses Klagelied an über Saul und über Jonathan, seinen Sohn


Davids Demut äußerte sich auch darin, dass er Hilfe durch eigene Kraft ablehnte. David war von Gott verheißen worden, dass er anstelle Sauls König von Israel werden würde, und dennoch schreckte er davor zurück, dem mit Gewalt und eigener Hand nachzuhelfen. Zweimal geschah es, dass Gott König Saul der Gnade Davids auslieferte, doch David machte davon in keinem einzigen Falle Gebrauch:

1. Samuel 24,11-13: Siehe, an diesem Tage haben deine Augen gesehen, daß Jehova dich heute in meine Hand gegeben hat in der Höhle. Und man sagte mir, ich solle dich töten; aber mein Auge schonte deiner, und ich sprach: Ich will meine Hand nicht wider meinen Herrn ausstrecken, denn er ist der Gesalbte Jehovas! Und sieh, mein Vater, ja, sieh den Zipfel deines Oberkleides in meiner Hand! Denn daß ich einen Zipfel deines Oberkleides abgeschnitten und dich nicht getötet habe, daran erkenne und sieh, daß nichts Böses in meiner Hand ist, noch ein Vergehen, und daß ich nicht an dir gesündigt habe; du aber stellst meinem Leben nach, um es zu nehmen. Jehova richte zwischen mir und dir, und Jehova räche mich an dir; aber meine Hand soll nicht wider dich sein.


1. Samuel 26,7-12: Und David und Abisai kamen zu dem Volke bei der Nacht; und siehe, Saul lag schlafend in der Wagenburg, und sein Speer war in die Erde gesteckt zu seinen Häupten; und Abner und das Volk lagen rings um ihn her. Und Abisai sprach zu David: Heute hat Gott deinen Feind in deine Hand geliefert; und nun laß mich ihn doch mit dem Speere an die Erde spießen, ein einziges Mal, und ich werde es nicht zweimal tun. Aber David sprach zu Abisai: Verderbe ihn nicht! Denn wer streckte seine Hand gegen den Gesalbten Jehovas aus und bliebe schuldlos? Und David sprach: So wahr Jehova lebt, wenn nicht Jehova ihn schlagen wird, sei es daß sein Tag kommt, daß er stirbt, oder daß er in den Streit hinabzieht und weggerafft wird! Jehova lasse es fern von mir sein, daß ich meine Hand gegen den Gesalbten Jehovas ausstrecke! Und nun nimm doch den Speer, der zu seinen Häupten ist, und den Wasserkrug, und laß uns gehen. Und David nahm den Speer und den Wasserkrug von den Häupten Sauls weg, und sie gingen davon; und niemand sah es, und niemand merkte es, und niemand erwachte, denn sie schliefen allesamt; denn ein tiefer Schlaf von Jehova war auf sie gefallen.


Ein weiterer Grund, warum Gott allen Grund hatte, sich an David zu erfreuen, war dessen Haltung, wenn es Gerechtigkeit und um Gott überhaupt ging:

1. Chronik 18,13-14: Und er legte Besatzungen in Edom, und alle Edomiter wurden David zu Knechten. Und Jehova half David überall, wohin er zog. Und David regierte über ganz Israel; und er übte Recht und Gerechtigkeit an seinem ganzen Volke.

2. Samuel 22,21-31: Jehova vergalt mir nach meiner Gerechtigkeit, nach der Reinheit meiner Hände erstattete er mir. Denn ich habe bewahrt die Wege Jehovas, und bin von meinem Gott nicht frevelhaft abgewichen. Denn alle seine Rechte waren vor mir, und seine Satzungen -ich bin nicht davon gewichen; Und ich war vollkommen gegen ihn und hütete mich vor meiner Ungerechtigkeit. Und Jehova erstattete mir nach meiner Gerechtigkeit, nach meiner Reinheit vor seinen Augen. Gegen den Gütigen erzeigst du dich gütig, gegen den vollkommenen Mann erzeigst du dich vollkommen; gegen den Reinen erzeigst du dich rein, und gegen den Verkehrten erzeigst du dich entgegenstreitend. Und du wirst retten das elende Volk; aber deine Augen sind wider die Hoffärtigen, die du erniedrigen wirst. Denn du bist meine Leuchte, Jehova; und Jehova erhellt meine Finsternis. Denn mit dir werde ich gegen eine Schar anrennen, mit meinem Gott werde ich eine Mauer überspringen. Gott -sein Weg ist vollkommen; Jehovas Wort ist geläutert; ein Schild ist er allen, die auf ihn trauen.


Die folgenden Worte richtete Gott an Salomon, er bestätigte damit den Charakter Davids:

1. Könige 9,4-5: Und du, wenn du vor mir wandeln wirst, so wie dein Vater David gewandelt hat, in Lauterkeit des Herzens und in Geradheit, daß du tust nach allem, was ich dir geboten habe, und wenn du meine Satzungen und meine Rechte beobachten wirst, so werde ich den Thron deines Königtums über Israel befestigen ewiglich, so wie ich zu deinem Vater David geredet habe, indem ich sprach : Es soll dir nicht an einem Manne fehlen auf dem Throne Israels.



Zusammenfassung:

Wir haben uns Davids Charakter, bzw. seine positiven Seiten, recht genau angesehen. Der Vollständigkeit aber sei gesagt, dass David nicht vollkommen war. Er hat sogar eine ganze Reihe von Sünden begangen, allen voran die Unzucht mit Bathseba, die Ermordung ihres Mannes Urija und die Ignorierung des Verbots der Volkszählung Israels. Davids Charakter aber war trotz dieser „Ausreißer“ außergewöhnlich, ja bewundernswert. Ich erkenne hier vor allem Ähnlichkeiten mit Job und Daniel. Wenn ich mir die einzelnen Charaktere der großen „Diener Gottes“ vor Auge führe, so stelle ich fest, dass David sich von diesen vor allem durch seine große Sensibilität unterscheidet. Er war stark, mutig und voller Glauben an seinen Gott, aber gleichzeitig schämte er sich nicht, seine Empfindungen und Gefühle offen zu zeigen. Zu weinen oder sich ungehemmt zu freuen war für Ihn nichts Ungewöhnliches. Nicht einmal als König war es ihm peinlich, sich vor Gott (vor der Bundeslade) wie verrückt zu freuen und aus allen Kräften zu tanzen und umherzuspringen. Die Psalmen sind voll davon, wie er „Gott sein Herz ausschüttet“. Und auch aus seiner „Würde“ machte er sich nicht viel. Woraus er sich etwas machte, waren die Lauterkeit und Direktheit seines Herzens, seine Abhängigkeit von Gott. Er war unglaublich demütig, und alle „seine“ Erfolge schrieb er richtigerweise Gott zu. David lehnte es ab, Saul zu töten, vielmehr überließ er es Gott, das, was Er David verheißen hatte, auch selbst zu erfüllen. Diese Mischung aus furchtlosem Krieger, Dichter und Sänger, gerechtem und weisem König, demütigem Diener Gottes und ungewöhnlich sensiblem Mann ist in der ganzen Geschichte der Menschheit ein außerordentlich seltenes Phänomen. Vereinfacht gesagt: Als Beispiel für einen Diener Gottes hat David die Latte ganz schön hoch gelegt.

 
Libor Diviš

 

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